Wirtschaft

Ab wann du für geförderten Strom mehr bezahlen musst

Österreichische Haushalte müssen ab Dezember nur noch 10 Cent netto für den Strom zahlen – doch fix ist der Preis nicht. Eine Expertin erklärt.

André Wilding
Die Regierung hat sich auf ein Modell der "Strompreis-Bremse" geeinigt.
Die Regierung hat sich auf ein Modell der "Strompreis-Bremse" geeinigt.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Die Bundesregierung hat diese Woche im Ministerrat die Strompreis-Bremse beschlossen und der Bevölkerung bei einer Pressekonferenz vorgestellt. Pro Haushalts-Zählpunkt werden maximal 2.900 kWh als Grundbedarf gefördert, dies sind rund 80 Prozent des durchschnittlichen Verbrauchs der österreichischen Haushaltskunden. Als Schwellenwert werden 10 Cent pro Kilowattstunde angenommen, das entspricht etwa dem Vorkrisen-Niveau.

Die Stromkostenbremse entlastet einen Haushalt um durchschnittlich rund 500 Euro pro Jahr. Rund drei bis vier Milliarden Euro, je nach Preisentwicklung, stellt die Bundesregierung dafür in Summe bereit. Die Stromkostenbremse wird voraussichtlich ab 1. Dezember direkt auf den Stromrechnungen wirksam und gilt bis zum 30.6.2024.

Obere Schwellenwert liegt bei 40 Cent

Der obere Schwellenwert liegt bei 40 Cent pro Kilowattstunde. Das bedeutet: Verbraucher, die 25 Cent Arbeitspreis pro Kilowattstunde vom Energieversorgungsunternehmen in Rechnung gestellt bekommen, erhalten für die festgelegten 2.900 kWh jeweils 15 Cent pro Kilowattstunde vom Staat abgezogen.

Wer 40 Cent pro Kilowattstunde zahlen muss, erhält 30 Cent vom Staat. Bei 45 Cent sind es ebenfalls 30 Cent. Diese Obergrenze soll verhindern, dass Energieversorgungsunternehmen angesichts dieser Unterstützungsleistung die Preise anheben.

"Was darüber liegt, muss der Konsument selber zahlen"

Aber: Steigt der Strompreis noch höher – also etwa 50 Cent – dann müssen Haushalte auch mehr für den geförderten Strom bezahlen, erklärt Barbara Schmidt, Vertreterin der Energiewirtschaft:

"Es gibt eine Obergrenze. Zehn Cent werden gefördert, bis zu einem Strompreis von 40 Cent. Alles was darüber liegt, muss der Konsument selber zahlen. In ihrem Beispiel wären das dann 20 Cent, die der Konsument für die ersten 2.900 kWh bezahlen müsste", erklärte Schmidt im "Journal-Panorama" auf Ö1.

"Keiner weiß, was Zukunft bringt"

Allerdings müsse die Energie-Expertin auch dazu sagen, dass "diese Grenze von der Regierung glaube ich wohl überlegt ist. Wir sehen derzeit, dass es sich mit dieser Grenze gut ausgehen sollte." Aber: "Was die Zukunft bringt, welche Preiserhöhungen es aufgrund der Preiserhöhungen am Großhandelsmarkt geben wird, dass kann noch keiner vorhersehen."

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com