51 Millionen Euro Kosten

Ab 2026 werden Arzttermine über Hotline 1450 gebucht

Das Gesundheitssystem soll in den nächsten Jahren digital ausgebaut werden. Apps, Videokonsultationen und Elga-Erweiterungen sollen kommen.

Lukas Leitner
Ab 2026 werden Arzttermine über Hotline 1450 gebucht
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) präsentierte am Mittwoch weitreichende Änderungen im Gesundheitssystem.
Picturedesk; "Heute"-Collage

Am Mittwoch präsentierten Bund, Länder und Sozialversicherung ihre Schwerpunkte für die Digitalisierung im Gesundheitssystem. Ab 2026 sollen Arzttermine dann flächendeckend über die Hotline 1450 gebucht werden können und auch Videokonsultationen will man für die breite Masse verfügbar machen. Weiters sollen auch sämtliche Befunde und Bilder in der Gesundheitskate "Elga" inklusive einer App eingebunden werden.

51 Millionen Euro jährlich

Das Projekt ist dabei mit Kosten in der Höhe von 51 Millionen Euro verbunden – jährlich. Diese sollen aus der jüngsten Gesundheitsreform bereitgestellt werden. Die drei großen Player – Bund, Länder und Sozialversicherung – waren sich bei den Prioritäten für den Ausbau nun erstmals einig.

Diese wurden in der sogenannten "e-Health-Strategie Österreich" erarbeitet und bis 2030 festgelegt. Mit dem Leitsatz "digital vor ambulant vor stationär" wolle man gemeinsam und grenzüberschreitend arbeiten, wie Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) in einer Pressekonferenz erklärte. "Das sind Weichenstellungen, um die uns andere Länder in Europa durchaus beneiden", fuhr er fort.

Elga wird zentrale Schnittstelle

Die zentrale Infrastruktur für die Neuerungen bildet dabei die bereits bestehende "Elga". Sie soll in den kommenden Jahren massiv ausgebaut werden. Dann sollen etwa Medikamente, Vorerkrankungen und Laborfunde übersichtlich und möglichst vollständig abrufbar sein. Zudem sollen auch die Rettung und die Hotline 1450 in die Akte einblicken können. Verpflichtend für die Bürger wird "Elga" aber nicht sein und eine "Opt-out"-Funktion bleibe bestehen.

Eine weitere Neuerung bilden die Gesundheits-Apps, welche ab dem kommenden Jahr Menschen mit chronischen Erkrankungen verschrieben bekommen können. Personen, die etwa mit Diabetes erkrankt sind, soll durch die Apps mit der Ernährung geholfen werden. Ähnliches werde es auch für Migräne und bei der Nikotin-Entwöhnung geben.

Für den Gesundheitsminister sei dabei wichtig: "Es muss den Patientinnen und Patienten nützen". Zudem habe die Datensicherheit oberste Priorität. Ein zentraler "Datensilo" soll nicht geschaffen werden.

Kein Sackerl voller Befunde

Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) würde mit den Neuerungen rund um "Elga" – wenn es nach ihm gehe – eigentlich schon ab dem 1. Jänner 2025 starten. Als Vision nannte er zudem, dass Patienten nicht mehr ein Sackerl voller Befunde von Arzt zu Arzt tragen und ihre Krankengeschichte immer wieder aufs Neue erzählen müssen.

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    Montage: Helmut Graf, Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Bund, Länder und Sozialversicherung haben ihre Schwerpunkte für die Digitalisierung im Gesundheitssystem präsentiert
    • Ab 2026 sollen Arzttermine über die Hotline 1450 gebucht und Videokonsultationen für die breite Masse verfügbar gemacht werden
    • Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 51 Millionen Euro jährlich und die "e-Health-Strategie Österreich" soll bis 2030 festgelegt werden, um die bereits bestehende "Elga" massiv auszubauen
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