Tierischer Blog
A taste of KEKS: Wenn Silvester keinen Spaß macht …
"Heute"-Redakteurin Christine Kaltenecker erzählt von ihrem Leben mit drei Hunden und wie Junghund "Keks" den Alltag völlig durcheinander bringt.
Die letzten 365 Tage sind wieder einmal so schnell wie Sand durch die Finger geronnen und ein neues Jahr beginnt schon wieder um 00:01 Uhr. Ich konnte mit Silvester immer schon wenig anfangen und als Hundehalter ist dieses laute Fest sowieso entbehrlich.
Hundemama im Stress
Mit meinem mittlerweile 16-jährigen "Kirby" hatte ich immer großes Glück, denn er ist wohl einer der wenigen Hunde, der als "schussfest" gelten würde. Die Knallerei schon am Vormittag des 31. Dezembers (Wenn es wenigstens erst dann beginnen würde *G'fraster*) wurde von ihm zwar bemerkt, aber er stand dem Gezische eher neugierig gegenüber und verbellte manchmal den vermeintlichen Feind sogar sehr zuversichtlich nach der Pummerin. Heute muss ich mir schon gar keine Sorgen um den Purzel machen, denn seine altersbedingte Taubheit spielt ihm natürlich gut in die Karten.
Doppelsicherung:
"Kennedy" gehört jedoch zu den 52 (Angst-) Prozent aller Hunde. Schon im Alltag nicht die Mutigste ist der Silvesterabend für sie der blanke Horror. Vor zwei Jahren habe ich dann auch beschlossen, sie einfach mit "Sileo"-Gel in den Dämmerzustand zu versetzen, denn es muss ganz schrecklich sein, wenn man dieser irrationalen Angst nicht entkommen kann und in ihr stundenlang – manchmal tagelang – gefangen ist.
Unterstütze auch die Forderung von Tierschutz Austria mit deiner Unterschrift und sorge für einen sicheren, friedlichen und tierfreundlichen Jahreswechsel!
JETZT UNTERSCHREIBEN!
Und der "Keks"? Das wird sich erst noch zeigen. Er ist jetzt zweieinhalb Jahre alt, aber charakterlich wohl noch nicht so ganz "fertig", weshalb wir uns auch noch in einem ständigen Wechselzustand zwischen "Scheiß-mi-nix" und Unsicherheit bewegen. Zwei Silvester hatte er schon mitmachen müssen und war eigentlich recht tapfer, angesichts der kriegsähnlichen Geräuschkulisse vor dem Gartenzaun. Ich würde jetzt nicht behaupten, dass er sich dabei wirklich entspannt im Körper zusammengerollt hätte, aber er war zumindest "nur" während des Höhepunkts nach Mitternacht unruhig und verständnislos.
Bitte passt heute auf eure Hunde auf!
Schützt euren Vierbeiner mit der "Doppelsicherung" und bleibt an seiner Seite, bis der Wahnsinn vorbei ist.
Nur ein Augenblick, ein Knall, reicht oft aus und der (ängstliche und gestresste) Hund setzt die Scheuklappen auf und rennt … und rennt .... und rennt.
Warum ist das Krachbumm so wichtig?
Zu meiner Schande muss ich ja gestehen, dass mein Stiefvater für meinen Bruder auch ein paar "Raketen" im Garten gezündet hat, als wir noch klein waren. Als Kind hab ich das natürlich nicht hinterfragt, war aber damals schon von den bunten Überbleibseln auf Wiesen und Straßen am nächsten Tag recht angewidert.
Ich kann mich auch tatsächlich an kein Silvester erinnern, wo ich persönlich vom Feuerwerk begeistert in den Himmel geblickt hätte und war sogar meistens dankbar, wenn ich an diesem Abend Buchungen als Sängerin hatte und arbeiten durfte. Gibt es denn tatsächlich Menschen, die sowas wie den Silvesterpfad in Wien genießen? Wo man entweder unabsichtlich angezündet, angeschüttet oder noch besser: angespieben wird? Nein, nein – Silvester war und ist für mich ein Fest des menschlichen Stumpfsinns. Stillos, respektlos, hirnlos.
Kalender kennst?
Vielleicht bin ich aber heute ein wenig biestiger als sonst (*Killer-Tine on the run*) weil man auch zu Silvester das Gefühl hat, es müsse jedes Jahr früher starten. Osterhaserl gibt's ab Februar, Adventkalender ab Oktober und "PuffKlingZischRumps" mindestens schon am 27. Dezember vormittags.
Wieso? Wiiiieso? Das ganze Jahr wird vom Parade-Österreicher geraunzt, weil man mit dem Geld nicht auskommt, aber sooo schlecht kann es uns ja doch noch nicht gehen, wenn man für drei Raketen und maximal 0,6 Sekunden – ja was eigentlich? Spaß? (Umweltverschmutzung, Wild- und Haustiertrauma plus zerfetzte Hände) - 40,00 Euro hinlegt.
Sicherheitsbrustgeschirr:
Egal. Nicht mein Geld, aber meine Sorgen, weil man sich einfach nicht an simple Regeln halten kann. Wenn es schon sein muss, dann sollen zwei Stunden nach Mitternacht die Zisch-Puff-Rumms-Bumms-Liebhaber ihren großen Auftritt haben und in den Himmel schießen was geht, aber vor 00:00 und nach 02:00 Uhr ist Schicht im Schacht. Wäre das nicht ein schöner Rutsch?
Na ja, ich wünsche dir und deinen Liebsten (trotz meines spezifischen Silvester-Grants) einen wunderbaren Rutsch in ein neues, gesundes und erfolgreiches Jahr und bedanke mich für die Lese-Treue.
Praktische Tipps für den Abend:
- Verdunkel die Fenster mit Jalousien oder Vorhängen.
- Schaffe eine angenehme Atmosphäre durch Licht und Musik.
- Lass dein Tier nicht alleine und strahle Ruhe aus.
- Halte deinen Hund beim Gassigehen an der Leine und meide Spitzenzeiten der Knallerei.
Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Nachrichten" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.
Auf den Punkt gebracht
- Christine Kaltenecker, Redakteurin bei "Heute", berichtet in ihrem Blog über das turbulente Leben mit ihren drei Hunden, insbesondere über die Herausforderungen, die Silvester mit sich bringt.
- Während ihr ältester Hund "Kirby" aufgrund seiner Taubheit keine Probleme mit dem Lärm hat, leidet "Kennedy" unter großer Angst und muss mit Beruhigungsmitteln unterstützt werden, während der junge "Keks" noch zwischen Tapferkeit und Unsicherheit schwankt.
- Kaltenecker kritisiert das laute und umweltbelastende Silvesterfeuerwerk und plädiert für eine zeitliche Begrenzung der Knallerei.