Berlin – Dubai per Rad

8.662 Kilometer: Umweltaktivist radelt zum Klimagipfel

In 222 Tagen fuhr Michael Evertz mit dem Rad von Berlin zur Klimakonferenz. Von Dubai aus radelt der 64-Jährige jetzt weiter. Sein Ziel: Südafrika.

David Winter
8.662 Kilometer: Umweltaktivist radelt zum Klimagipfel
Michael Evertz ist der vielleicht klimafreundlichste Teilnehmer der Klimakonferenz in Dubai. Er kam mit dem Fahrrad.
Hannes P. Albert / dpa / picturedesk.com

Michael Evertz könnte in die Geschichte der Weltklimakonferenz in Dubai eingehen, als derjenige mit der klimafreundlichsten Anreise. Während die meisten Teilnehmenden der COP28 per Linienflug oder Privatjet anreisten, kam der 64-Jährige mit dem Fahrrad zum Klimagipfel nach Dubai – von Berlin aus!

Mit einigen Pausen dauerte es laut Medienberichten insgesamt 222 Tage bis der Berliner sein Ziel in den Vereinigten Arabischen Emiraten erreichte. Mehrfach habe er ans Aufgeben gedacht, gibt Evertz zu. "Aber am nächsten Morgen, als ich in den Spiegel geguckt habe, habe ich gesagt: Nein, du musst weiterkämpfen."

Sein Ziel: "Zivilisationskrisen" lösen

Rund 50.000 Höhenmeter hat der Deutsche auf der Reise von Berlin nach Dubai geschafft. Täglich seien es zwischen 50 und 120 Kilometer gewesen, heißt es. Alles im heißesten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. "Ich habe längere Phasen in Griechenland und der Türkei überbrücken müssen mit Temperaturen von 50 Grad. Und das ist einfach unerträglich, wenn man mit einem Fahrrad unterwegs ist, das komplett mit Gepäck 55 Kilo wiegt – und dann in die Berge hinauf muss." 

Nach der Weltklimakonferenz COP 28 in Dubai geht es für Michael Evertz noch weiter. Mit dem Rad will er bis Südafrika fahren.
Nach der Weltklimakonferenz COP 28 in Dubai geht es für Michael Evertz noch weiter. Mit dem Rad will er bis Südafrika fahren.
Hannes P. Albert / dpa / picturedesk.com

An der 29. Weltklimakonferenz nahm der 64-Jährige als "observer" (Beobachter) teil. Warum all die Strapazen auf dem Rad? "Ich bin unterwegs, um Menschen miteinander zu verbinden. Ich möchte Kooperationen anstoßen – nicht nur zur Lösung des Klimaproblems, sondern auch zu anderen Zivilisationskrisen", sagt er im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.

Nächster Halt: Südafrika

Dubai ist nur die erste Station. Nach dem Ende der Konferenz will der wohl grünste Gipfelteilnehmer nach Südafrika weiterradeln. Seine Reise sei keine Meisterschaft im Radrennen, betont der Berliner. Ich nehme mir Zeit, unterwegs mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Und das gelingt mir gerade mit dem Fahrrad besonders gut. Das löst große Aufmerksamkeit aus, gerade hier in der arabischen Welt.“ Seine wichtigste persönliche Erkenntnis: "Wir leben auf so einem wundervollen Planeten und mit wahnsinnig wundervollen Menschen – und darüber sind wir uns gar nicht im Klaren."

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