Trotz Sparkurs

8 Millionen Euro – ORF plant neue Loge für Portier

Am Donnerstag tagt der ORF-Stiftungsrat. Eigentlich muss der Sender sparen, doch offenbar solle eine Portierloge um 8 Millionen Euro gebaut werden.
Newsdesk Heute
13.03.2025, 13:24

Der ORF soll sparsamer werden, das hatte man schon vor einem Jahr breit angekündigt. Im Hintergrund stand dabei auch die veröffentlichte Liste der zahlreichen Gagenkaiser beim öffentlich-rechtlichen Sender. Angeführt wurde die Liste damals von Starmoderator Robert Kratky, er bezog ein Jahresgehalt von 443.000 Euro.

Hinzu kamen auch noch hohe Nebenverdienste der ORF-Stars, wie etwa bei Andi Knoll, der im Schnitt monatlich 9.600 Euro zusätzlich bekam. Nun steht die nächste Gehalts-Veröffentlichung mit Ende März direkt vor der Tür. Der damals eingeführte Ehrenkodex soll Wirkung gezeigt haben – Nebenbeschäftigungen wurden reduziert, erklärte Generaldirektor Roland Weißmann.

8 Millionen Euro für Loge

Trotzdem, einiges passt nicht so ganz in das Image des sparsamen ORF. Denn während man sich nun im Stiftungsrat um das Sparpaket der Regierung aufregt und nach weiteren Einsparungsmöglichkeiten sucht, prescht FPÖ-Stiftungsrat Peter Westenthaler mit einer neuen Ausgabe hervor.

Konkret soll nämlich die ORF-Portiersloge erneuert werden – Kostenpunkt: 8 Millionen Euro. "Ist da eine Sauna mit dabei?", fragte Westenthaler. Eine Stellungnahme des ORF gab es dazu laut "Krone" noch nicht.

Darüber hinaus gab es auch schon im Vorfeld Kritik von SPÖ-Stiftungsrat Heinz Lederer, über die ausschweifende Berichterstattung des Senders zum Opernball – "Brauchen wir da wirklich zehn Moderatoren?"

Klare Linie beim Sparen gefordert

Im Stiftungsrat zum ersten Mal dabei ist am Donnerstag der Ex-ORF-Manager Thomas Prantner, der von der Steiermark entsendet wurde. Er sei laut eigenen Angaben parteilos und wünsche sich einen Ausbau der Regionalisierung und Digitalisierung sowie eine Strukturreform, so die "Krone".

Sein Stiftungsrats-Kollege Thomas Zach (ÖVP) betonte zudem: "Eine Vogel-Strauß-Politik hat keinen Sinn. Man kann nicht mehr abwarten, sondern muss planen, wie man mit dem neuen Szenario umgehen kann." Immerhin müssen in 5 Jahren gleich 220 Millionen Euro eingespart werden.

Stiftungsrat Lothar Lockl erwartet sich für die Sitzung jedenfalls eine klare Schwerpunktsetzung von Weißmann, wie die Zukunft des ORF unter den enormen Sparmaßnahmen aussehen kann. "Es muss eine rote Linie beim Sparen geben, denn sonst droht statt der erhofften größeren Effizienz einfach nur ein Kahlschlag", zitiert ihn die "Krone".

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 13.03.2025, 14:41, 13.03.2025, 13:24
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