Gastro-Streit

8 € für leeren Teller! "Wirt hat alles richtig gemacht"

Große Kritik an den Kosten der Dienstleistung in der Gastronomie. Der Wirte-Chef klärt im "Heute"-Talk auf.

Michael Pollak
8 € für leeren Teller! "Wirt hat alles richtig gemacht"
Schock: Lokal verlangte 8 Euro für einen LEEREN Teller.
Getty Images

Diese Geschichte geht um die Welt. Bis in die USA berichten Medien über ein Lokal am Wörthersee und eine überraschende Rechnung.

In Klagenfurt ging vor einigen Tagen ein Ehepaar fein Essen. Auf der Rechnung stand die Endsumme 119 Euro. So weit, so gut – die Gäste wussten, dass es kein billiges Lokal war.

Paar teilte Vorspeise – dann kam es zum Schock

Immerhin, hier kosten die Hauptspeisen bis zu 42 Euro ("Rib Eye Dry Aged Steak mit knusprigem Algen Crumble, Sellerie Puree und Miso Trüffel Sauce"). Beilagen beginnen 6 Euro (Sushi Reis), "Pommes Anna" gibt es um 9,50 Euro.

Das Paar bestellte mehrere Gänge. Die Vorspeise teilten sie allerdings. Bestellt wurde ein großes Beeftartar um 32 Euro. Dazu wurde ein leerer Teller bestellt – eben zum Teilen.

Der Schock kam später mit der Rechnung:  Für den Extra-Teller wurden 8 Euro verlangt.

Seit diese Rechnung von einem Wiener Unternehmer, dem Bruder des Lokalgastes, online gepostet wurde, gehen die Wogen hoch. "Alter! Das ist übel", "Ohne Worte. Das ist wirklich pervers!" oder "Das ist wohl ein schlechter Scherz", steht in den Kommentaren.

Allerdings ist auch die Gegenmeinung zu lesen: "Theoretisch gerechtfertigt, da jeder Platz gleich viel wert ist und übers Konsumieren der Service bezahlt wird."

Mario Pulker, Obmann der Gastronomen in der Wirtschaftskammer Österreich, sagt zu "Heute": "Der Gastronom hat alles richtig gemacht, der Preis steht auf der Karte."

Tatsächlich, sogar online ist von einem "RÄUBERTELLER" zu lesen: "Wenn ihr euch ein Gericht teilen mögt, kein Problem, wir verrechnen einen Zusatzteller, 8 (Anm.: Euro)", steht auf der ersten Seite der Karte.

Pulker weiter: "Wir haben in Österreich eine Preisauszeichnungspflicht. Alles, was auf der Karte steht, gilt."

Somit ist für den Wirte-Chef klar: "Für uns als Branchenvertreter ist wichtig, dass er sich an die rechtlichen Rahmenbedingungen gehalten hat." Nachsatz: "Ob es gerechtfertigt ist, das habe ich nicht zu beurteilen."

Pulker ist selbst Gastronom (Residenz-Wachau) und verrät: "Wir verrechnen nichts für Extra-Teller."

"Wir sind ja kein Supermarkt..."

Auch der prominente Restaurant-Betreiber und Koch Toni Mörwald verlangt nichts für leere Teller, verteidigt aber im "Heute"-Talk den Wirt aus Kärnten vehement: "Wir sind ja kein Supermarkt, wo nur Produkte verkauft werden. Wir müssen den Platz zur Verfügung stellen, den Teller abwaschen und das Service muss auch bezahlt werden."

Die Diskussion erinnert an den Streit um die Kosten für ein Glas Leitungswasser. Vor einigen Jahren begannen die ersten Lokale dafür Geld zu verlangen. Es gab große Aufregung um den Niedergang der österreichischen Tradition des Gratis-Wassers. Mittlerweile regt es kaum jemanden auf, wenn ein Euro dafür auf der Rechnung steht.

Zwei kleine Vorspeisen wären teurer gekommen.

Schwacher Trost für die Lokalgäste in Kärnten: Hätten Sie zweimal das kleine Beeftartar bestellt, hätten sie 50 Euro bezahlt – um 10 Euro mehr als das große Beeftartar inklusive leerem Teller.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Ein Lokal am Wörthersee sorgt für Aufsehen, nachdem einem Ehepaar 8 Euro für einen leeren Teller in Rechnung gestellt wurden
      • Der Obmann der Gastronomen verteidigt die Entscheidung des Wirts und betont, dass die Preisauszeichnungspflicht eingehalten wurde
      • Die Diskussion erinnert an frühere Kontroversen über die Kosten von Leitungswasser in Restaurants
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