Ukraine
66 Stunden Flucht – Familie zurück in Österreich
Georg und Irene B. sind mit ihrer neugeborenen Tochter aus Kiew nach Österreich geflüchtet. 66 Stunden lang war die Familie unterwegs.
Nach tagelangem Bangen und Todesangst können Georg und Irene B. endlich wieder aufatmen. Die Burgenländer konnten aus Kiew flüchten und sind nun wieder in Österreich. "Wir haben 60 Stunden bis zur Grenzstadt Uschhorod gebraucht. Dann noch einmal sechs Stunden bis nach Eisenstadt. Um Mitternacht waren wir zu Hause", zeigt sich die Familie erleichtert.
Seit dem 14. Februar war das Paar in der Ukraine. In Kiew wollten sie sich durch eine Leihmutterschaft ihren Kinderwunsch erfüllen. Tagelang harrten die Österreicher mit anderen Hausbewohnern in einem Keller aus und warteten dort auf die Ankunft ihrer Tochter. Am 25. Februar kam dann Viktoria, mitten im Krieg, auf die Welt.
„"Wir haben 60 Stunden bis zur Grenzstadt Uschhorod gebraucht. Dann noch einmal sechs Stunden bis nach Eisenstadt. Um Mitternacht waren wir zu Hause."“
"Um sein Leben zu fürchten hat uns gebrochen"
Gegenüber "Heute" berichteten die Österreicher noch aus Kiew: "Das Leben hier ist unvorstellbar und von jeglicher Realität so weit entfernt, dass mir hier die Worte fehlen. Die Kampfhandlungen dauern derzeit an. Wir befinden uns in einem Untergeschoß unserer Wohnhausanlage, wo wir am Boden des Speisesaals die gestrige Nacht verbracht haben und hier die Übernahme von Kiew durch die Russen abwarten."
Um ihre Tochter in die Arme schließen zu können, musste sich das Paar großer Gefahr aussetzen. "Unsere Leihmutter wurde am Montag aus dem Spital entlassen und wir bekamen keinen Transfer. Die Klinik organisierte mir ein Privattaxi und ich musste meine Tochter inmitten der Einschläge selbstständig abholen fahren. Es ist echt eine harte Zeit", erzählte Georg gegenüber "Heute".
Mittlerweile sind die frisch gebackenen Eltern mit ihrem Nachwuchs in Sicherheit. Doch das Trauma der vergangenen Tage hat sie ebenfalls nach Österreich begleitet. "Sich so einer Gefahr auszusetzen und an jedem Checkpoint um sein Leben zu fürchten hat uns gebrochen", so der 36-Jährige.