ÖFB-Kracher
6:1-Torfest! Triple-Gregoritsch schießt Türkei ab
Rot-Weiß-Rote Sternstunde im Wiener Prater! Österreichs Nationalteam fertigt die zuletzt formstarke Türkei im drittletzten EM-Test 6:1 ab.
Österreich gegen Türkei – die Highlights des Happel-Tests
Michael Gregoritsch und die ÖFB-Auswahl von Teamchef Ralf Rangnick sind EM-reif! Österreichs Fußball-Nationalteam präsentierte sich zweieinhalb Monate vor der Europameisterschaft in glänzender Form. Gregoritsch entpuppt sich als der dringend benötigte Torjäger, schnürte gegen EURO-Nation Türkei einen Triplepack.
Die Hausherren schossen die Gäste vor 38.500 Fans im Wiener Ernst-Happel-Stadion im drittletzten Testspiel vor der Endrunde mit 6:1 vom Platz. Nach dem 2:0 gegen die Slowakei lassen die Rangnick-Stars die heimischen Fans trotz prominenter Ausfälle (David Alaba, Marko Arnautovic, Marcel Sabitzer, Philipp Lienhart) träumen.
Dabei glückt wie schon am vergangenen Samstag ein Blitz-Start. Drei Tage nach dem Weltrekord-Tor von Christoph Baumgartner 6,3 Sekunden nach dem Anpfiff schlug dieses Mal Xaver Schlager nach 103 Sekunden zu, verwertete einen Baumgartner-Abpraller zur Führung.
Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Inter-Star Hakan Calhanoglu per Elfmeter – Kevin Danso hatte den Ball mit der Hand gespielt – brachte die Österreicher nicht aus dem Konzept.
Knipser Gregortisch
Michael Gregoritsch, in Abwesenheit von Arnautovic (Muskelverletzung), Sasa Kalajdzic (Kreuzbandriss) und Manprit Sarkaria (Fraktur) die große Hoffnung im ausgedünnten Angriff, schockte die Türkei nach hohem Ballgewinn mit einem Weitschuss. Gäste-Keeper Ugurcan Cakir griff daneben. Es sollte nicht der letzte Patzer des Trapzonspor-Profis und Klub-Kollegen von Mert Müldür (Ex-Rapidler im Türkei-Dress) sein, nicht der letzte Treffer von Gregoritsch.
Der Freiburg-Legionär hatte seinen Torhunger noch nicht gestillt. Nicht einmal drei Minuten nach dem Seitenwechsel wurde er im Strafraum sträflich alleine gelassen, nickte zum 3:1 ein. Nach einer Stunde ließ der Sohn von U21-Teamchef Werner Gregoritsch Historisches folgen. "Gregerl" schnürte per Elfmeter den Triplepack zum 4:1. Konrad Laimer war zuvor gefoult worden.
Es waren die Länderspieltore 13, 14 und 15 von Gregoritsch. Der erste ÖFB-Triplepack seit Rene Aufhauser 2016. Gregoritsch überholte in der ewigen Torschützenliste Größen wie Ivica Vastic (14), zog mit David Alaba, Martin Harnik, Alfred Körner und Peter Stöger gleich.
Entrup-Premiere
Den möglichen 16. Treffer ließ er sausen. Gregortisch überließ Kumpel Baumgartner in der 78. Minute den Ball, als der Schiedsrichter nach Videostudium zum dritten Mal auf den Punkt gezeigt hatte. Der Leipziger erhöhte auf 5:1. Schräg: Die Türkei hatte vor dem VAR-Einsatz über das vermeintliche 2:4 gejubelt – das Elfer-Foul war dem dadurch irregulären Kontertor vorausgegangen.
Den Schlusspunkt durfte ein "Joker" setzen, der den Abend mit einem kleinen Fußball-Märchen veredelte: Maximilian Entrup. Einst von den Rapid-Ultras aus der Stadt gejagt, kickte der Hartberger vor einem Jahr noch für Marchfeld in der Regionalliga. Am Dienstag erzielte er in der Nachspielzeit in Wien sein erstes Länderspieltor. Endstand: 6:1.
Die Aufstellung
ÖFB-Star Marcel Sabitzer fiel für den Länder-Hit gegen die Türkei aus. Der Dortmund-Legionär wurde im Kracher gegen die Türkei am Dienstagabend von Romano Schmid ersetzt.
Es war eine von fünf Änderungen in der Startelf von Teamchef Ralf Rangnick im Vergleich zum 2:0-Testsieg in der Slowakei am vergangenen Samstag.
Alexander Schlager ersetzte im Tor Patrick Pentz. Stefan Posch kam für Stefan Lainer rechtshinten zum Einsatz, Maximilian Wöber im Abwehrzentrum für Leopold Querfeld. In der Mittelfeld-Zentrale startete Xaver Schlager für Florian Grillitsch.