Fussball

60.000 Fans feiern Party ohne Spieler im Stadion

In der asiatische Champions League weigerte sich Benzema-Klub Al Ittihad zu spielen. Die 60.000 Fans im Stadion störte das nicht wirklich.

Sport Heute
Die 60.000 Fans störte die Statue am Spielfeldrand nicht.
Die 60.000 Fans störte die Statue am Spielfeldrand nicht.
X

Im Iran war alles für ein Fußballfest angerichtet. Die Fans machten Stimmung und das Stadion wurde ein regelrechter Hexenkessel. Nur eines fehlte. Die Star-Kicker von der saudi-arabischen Mannschaft Al Ittihad. Karim Benzema, N'Golo Kante und Co. blieben dem Spiel gegen Sepahan SC fern. Die Fans der Heimmannschaft störte das nicht.

Die Stimmung war ausgelassen. Rauchtöpfe und Pyrotechnik waren über das ganze Stadion verteilt. Dazu hörte man Trommeln und Gesänge.

Die Fans im Video:

Saudis traten nicht an

Doch warum weigerten sich die Spieler von Al Ittihad zu spielen, geschweige denn das Feld zu betreten? Der Grund war eine Statue, die am Ausgang des Spielertunnels im Stadion "Naqsch-e Dschahan" aufgestellt war. Die Büste war nicht etwa von einer iranischen Fußball-Legende, sondern es handelte sich um Ghassem Soleimani.

Ghassem Soleimani war Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden und nach Al-Qaida-Chef Osama bin-Laden und dem IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi der wohl bekannteste Name auf der US-Terrorliste. 2020 wurde er bei einem Drohnenangriff der USA getötet.

1/16
Gehe zur Galerie
    Diese Fußball-Stars wechselten im Sommer 2023 nach Saudi-Arabien.
    Diese Fußball-Stars wechselten im Sommer 2023 nach Saudi-Arabien.
    PIERRE-PHILIPPE MARCOU / AFP / picturedesk.com

    Warum war das für die Saudis ein Grund nicht zu spielen? Die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran sind seit langem angespannt. Die beiden Länder belegen sich immer wieder mit Sanktionen und gerade Ghassem Soleimani war ein Hardliner auf der iranischen Seite. Eine Büste so präsent vor den Spielertunnel zu stellen, könnte man als Provokation sehen.

    "Wir haben sie gebeten, die Büste vor dem Spiel zu entfernen, aber das haben sie nicht getan", sagte ein Vertreter des saudischen Klubs. Die Spieler und Verantwortlichen des Vereines seien noch am selben Abend zurück nach Saudi-Arabien geflogen. 

    Ob das Spiel gewertet wird, ist noch unklar.