"Dreiste Geldverschwendung"
60.000 Euro für Promovideo – so viel kostet Karner-Film
Die FPÖ deckte nun eine besondere Art der Geldverschwendung auf. Ein Promotionvideo des BKA kostete fast 60.000 Euro.
Die Gewalt in Österreich, vor allem in der Bundeshauptstadt Wien, hat in den letzten Monaten drastisch zugenommen. Erst am Sonntag kam es am Yppenplatz in Wien-Ottakring zu einer Schießerei – nur einen Tag später zu einem Messerangriff am selben Ort. Weiters verunsichert auch eine Bandenfehde die Bewohner der Stadt. Dafür musste sogar die Polizei aus den Bundesländern anrücken, weil es an Geld und Personal fehle, wie die FPÖ erklärte.
Doch eine brisante Anfragebeantwortung zeigte nun auf, wohin die finanziellen Mittel des ÖVP-geführten Innenministeriums auch fließen. Denn FPÖ-Abgeordnete Werner Herbert deckte eine "besonders dreiste Art der Geldverschwendung" auf, wie er kritisiert. Im Zentrum dabei steht ein Imagefilm für das Bundeskriminalamt.
Fast 60.000 Euro für ein Video
Dieser wurde auf der Videoplattform "YouTube" Ende Juli 2023 veröffentlicht und schaffte seither nicht mehr als 4.500 Aufrufe. Die Herstellung des Vier-Minuten-Clips mit dem Titel "Wir sind das Bundeskriminalamt" dauerte ein ganzes Jahr und brachte Kosten in einer Höhe von 58.435,94 Euro (exkl. Umsatzsteuer) mit.
Die Nebenkosten dürften dabei ebenfalls teuer zu Buche geschlagen haben. Immerhin sind in dem Video ein Polizeihubschrauber zu sehen, ebenso wie eine Vielzahl an Zivilfahrzeugen diverser Einsatzorganisationen und eine Maschine der AUA.
Eine Sekunde kostet 232 Euro
Umgerechnet kostete somit eine einzelne Sekunde des Videos gleich 232,81 Euro. Mittel, die laut der FPÖ gerade bei der Polizei fehlen würden. "Um die Bandenkriege in Wien unter Kontrolle zu bringen, müssen Einheiten aus ganz Ostösterreich zusammengezogen werden. An allen Ecken fehlen Geld und Personal", polterte Herbert. Das Video mit den enormen Kosten sei zudem eine "Form der Geringschätzung der Arbeit unserer Polizisten".
Eine konkrete Antwort zu den Nebenkosten gab es außerdem nicht. "Herr Karner wusste nicht, welche Kosten hier zu subsumieren sind", erklärte der FPÖ-Mann. Deshalb wolle er eine Folgefrage an den Minister richten, in der auch diese aufgelistet werden müssen. Dann soll bekannt werden, was der Einsatz der Polizei-Infrastruktur wie Autos, Hubschrauber und Co. oder andere angefallene Personalkosten verschlungen habe.