Alkohol am Steuer

6.000 Euro! Ex-Nehammer-Bodyguard gnadenlos abgestraft

Im März 2022 verursachten Personenschützer der Kanzlerfamilie einen Alko-Unfall. Nun das üble Nachspiel: Einer der Securities muss Strafe zahlen.

Newsdesk Heute
6.000 Euro! Ex-Nehammer-Bodyguard gnadenlos abgestraft
Bei der Cobra-Gate rückte Kanzler Karl Nehammer höchstpersönlich vor die Presse. Nun muss sein ehemaliger Personenschützer eine hohe Geldstrafe zahlen.
Sabine Hertel

Am 13. März 2022 haben die Personenschützer der Kanzlerfamilie einen Unfall mit dem Dienstauto verursacht. Der Schaden am Cobra-Auto betrug insgesamt 510 Euro. Die Cobra-Gate schlug damals hohe Wellen, Oppositionsparteien zeigten sich empört. Der Kanzler rückte sogar höchstpersönlich vor die Presse und gab eine persönliche Stellungnahme ab.

Hammer-Strafe für Bodyguard

Wie die "Presse" am Montag berichtete, wurde einer der Beamten Mitte Februar zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro verurteilt. Die Entscheidung ist rechtskräftig und wurde vor einigen Tagen online öffentlich gemacht. Die strafrechtlichen Ermittlungen wurden im Jahr 2023 eingestellt, die Bundesdisziplinarbehörde prüfte allerdings, ob der Nehammer-Bodyguard seine Dienstpflichten verletzt hatte.

Diese kam zum Schluss, dass der Beamte bisher disziplinarrechtlich unbescholten gewesen sei. Dennoch müsse die Strafe verhängt werden, um zu signalisieren, "dass Alkohol am Steuer nicht toleriert" werde. Die 6.000 Euro-Strafe sei daher "tat- und schuldangemessen".

Bier, Wein und Stamperl

Der (nun ehemalige) Cobra-Beamte fuhr am 13. März mit einem Kollegen zur Nehammer-Unterkunft in Wien-Hietzing. Daraufhin wurden die zwei in die Wohnung des Kanzlers gebeten, wo er ihnen mitteilte, dass ein Termin ausgefallen sei und die Polizisten keine Aufträge mehr zu erfüllen hätten. Um 16 Uhr dann das offizielle Dienstende, doch anstatt die Wohnung zu verlassen, stieß man auf den runden Geburtstag des nun schuldig gesprochenen Bodyguards an.

Der Mann soll an jenem Tag nur wenig gegessen haben – ein Kornspitz und ein Ei zum Frühstück. Es war also klar, dass die Toleranzgrenze für Alkohol sehr niedrig war. Dennoch trank der Beamte drei halbe Liter Bier, ein Achterl Weißwein und zwei Stamperl einer Spirituose.

1,2 Promille im Blut

Eineinhalb Stunden später, um 17.30 Uhr, verließen die Beamten schließlich die Wohnung des Kanzlers, als Fahrer war der Kollege des Polizisten vorgesehen. Doch auch er hatte Alkohol konsumiert und fühlte sich unwohl, der disziplinarrechtlich verurteile Cobra-Beamte fühlte sich unbeeinträchtigt und fahrtüchtig.

Beim Ausparken touchierte der Dienstwagen ein anderes Fahrzeug, wodurch beide Autos leicht beschädigt wurden. Zwei weitere Polizisten, die im Dienst waren, bekamen den Zwischenfall mit und verständigten die nächstgelegene Polizeistation. Um 18.30 Uhr trafen dann weitere Polizisten am Tatort ein, der Fahrer des verunfallten Dienstwagens hatte 1,2 Promille im Blut.

"Massiver Schaden" für Exekutive

Dem Mann wurde daraufhin der Führerschein für ein halbes Jahr entzogen, zusätzlich musste er im Verwaltungsstrafverfahren 1.200 Euro zahlen. Vor der Bundesdisziplinarbehörde zeigte sich der Beamte, der nicht mehr bei der Cobra ist, geständig. Bei der Verhandlung Mitte Februar bedauerte er den Vorfall und gab zu, dass mit seinem Verhalten eine Lawine ausgelöst wurde, die ziemliche Folgen auf sein Leben gehabt hätte.

Laut der Behörde habe der Mann seine Dienstpflichten verletzt und als Mitglied einer Elitetruppe "dem Ansehen der Exekutive massiv geschadet". So konnte die Amtshandlung "von zahlreichen Angehörigen der Exekutive sowie auch von polizeifremden Personen wahrgenommen werden und fand letztlich auch den Weg in die Öffentlichkeit", hieß es.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Ex-Personenschützer der Kanzlerfamilie wurde im März 2022 in Wien aufgrund eines Alkoholunfalls mit seinem Dienstauto gnadenlos bestraft
    • Der Mann, der 1,2 Promille im Blut hatte, musste eine Geldstrafe von 6.000 Euro zahlen und seinen Führerschein für ein halbes Jahr abgeben, da sein Verhalten dem Ansehen der Exekutive "massiv geschadet" habe
    red
    Akt.