"Soziales Drittel"

60 Euro pro Kind – wer den neuen Bonus kriegt

Nun ist fix, was mit dem verbliebenen Drittel der Kalten Progression passiert. Primär werden Familien, Dienstreisende und Kleinunternehmer entlastet.

Newsdesk Heute
60 Euro pro Kind – wer den neuen Bonus kriegt
Alleinerzieher und Alleinverdiener kriegen künftig pro Kind 60 Euro pro Monat zusätzlich. (Symbolbild)
Getty Images

Seit Donnerstag ist es fix: Die Steuerstufen steigen zum Jahreswechsel um knapp vier Prozent:

Die neuen Tarifstufen ab 2025

  • 1. Tarifstufe bis 13.308 Euro (0 Prozent)
  • 2. Tarifstufe bis 21.617 Euro (20 Prozent)
  • 3. Tarifstufe bis 35.836 Euro (30 Prozent)
  • 4. Tarifstufe bis 69.166 Euro (40 Prozent)
  • 5. Tarifstufe bis 103.072 Euro (48 Prozent)

Zusätzlich werden mit dem letzten Drittel aus dem Ende der Kalten Progression bestimmte Gelder für Dienstreisen, Dienstwohnungen und Absetzbeträge erhöht und Kleinunternehmer entlastet. Zudem bekommen Alleinerzieher und Alleinverdiener einen Zuschuss von 60 Euro pro Monat und Kind.

Einige Beispiele

Das Bundeskanzleramt lieferte zur Veranschaulichung zwei Rechenbeispiele mit. Im ersten Fall geht es um einen Angestellten, der 4.150 Euro brutto verdient und im Außendienst tätig ist. 2025 erspart sich dieser durch die Anhebung der Tarifstufengrenzen 311 Euro, 24 Euro durch den höheren Verkehrsabsetzbetrag, 384 Euro durch das höhere Kilometergeld und knapp 200 Euro durch das höhere Tagesgeld.

Ein Architekt, der 18.000 Euro Betriebsausgaben (davon 10.000 Euro Sozialversicherung) und 50.000 Euro Umsatz hat, wird durch die höhere Kleinunternehmerregelung um 2.635 Euro und durch die Anhebung der Tarifstufengrenzen um 178 Euro entlastet.

Meilenstein

"Diese Bundesregierung hat geschafft, was bereits viele vor ihr gefordert hatten, aber niemand auf den Boden gebracht hat. Wir haben die kalte Progression und somit die automatische schleichende Steuererhöhung abgeschafft und somit den Menschen ein ordentliches Stück Entlastung ermöglicht", freut sich Vizekanzler Werner Kogler. Die heurige Einigung zum "sozialen Drittel" entlaste die niedrigsten Einkommen stärker und setze Maßnahmen gegen Kinderarmut.

Für Bundeskanzler Karl Nehammer trägt der "Meilenstein" der Abschaffung der Kalten Progression die "Handschrift der Volkspartei". Denn neben sozialer Gerechtigkeit brauche es auch Leistungsgerechtigkeit. "Das Ende der schleichenden Steuererhöhung leistet dafür einen großen Beitrag. Besonders wichtig ist, dass wir nun endlich das Kilometergeld anheben können, das hilft allen, die ihr privates Auto auch dienstlich nutzen."

Wer wird entlastet?

Finanzminister Magnus Brunner nennt das "soziale Drittel", das es bei Kogler ist, ein "Leistungsdrittel", mit dem "bewusst die oberen Steuerstufen entlastet" werden, weil damit ein Zeichen für die Leistungsträger und für den Mittelstand gesetzt werden sollte. "Wir geben jenen etwas zurück, die das ganze Jahr über etwas in das System einzahlen."

"Kein Kind darf in Armut aufwachsen", stellt Sozialminister Johannes Rauch klar, der die Zahl von 250.000 Kindern nennt, die durch die neue Maßnahme profitieren. "Insgesamt präsentieren wir heute ein ausgewogenes, vernünftiges Paket mit spürbaren Entlastungen für die vielen Arbeitnehmer:innen und Selbstständigen."

Familien- und Frauenministerin Susanne Raab: "Insbesondere Alleinerzieherinnen, die arbeiten, leisten einen doppelten Beitrag. Für sie ist es oft eine große Herausforderung, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen und gut zu vereinbaren. Mit den 60€ pro Kind und Monat, die nun im Zuge der Abschaffung der kalten Progression eingeführt werden, unterstützen wir sie finanziell als Zuschuss zum Unterhalt und zahlreichen Familienleistungen!"

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    hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Steuerstufen steigen zum Jahreswechsel um knapp vier Prozent, und es werden bestimmte Gelder für Dienstreisen, Dienstwohnungen und Absetzbeträge erhöht
    • Zudem erhalten Alleinerzieher und Alleinverdiener einen Zuschuss von 60 Euro pro Monat und Kind
    • Die Abschaffung der Kalten Progression wird als Meilenstein gefeiert und soll vor allem niedrige Einkommen entlasten, während auch Leistungsträger und den Mittelstand entlastet werden sollen
    • Sozialminister Johannes Rauch betont, dass 250.000 Kinder von den Maßnahmen profitieren werden
    red
    Akt.