Mutter hat Verdacht

6 Jahre weg: Wird Rätsel um vermisste Jenni nun gelöst?

Am 22.1. 2018 verschwand Jenni Scharinger spurlos in Wien. Der Jahrestag ist für ihre Mutter besonders hart, sie sucht seit 6 Jahren ihre Tochter.

Wien Heute
6 Jahre weg: Wird Rätsel um vermisste Jenni nun gelöst?
Leiche von Jenni (21) könnte in Wald vergraben worden sein.
Getty Images/iStockphoto, Bundeskriminalamt Wien

Am Montag jährt sich das Verschwinden von Jenni Scharinger (21) aus Wien-Brigittenau zum sechsten Mal. Jahrelang wurde ermittelt, doch noch immer ist unklar, was genau mit der lebenslustigen Wienerin am 22. Jänner 2018 geschehen ist. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stand stets der Ex-Freund von Jenni. Doch dem Waldviertler konnte bisher nichts nachgewiesen werden.

Verdachtsmomente gibt es aber: Das junge Paar soll sich unmittelbar vor dem Verschwinden der 21-Jährigen getrennt haben. Dennoch ließ Jenni ihren Ex noch in ihrer Wohnung in der Ospelgasse 11-17 in Wien-Brigittenau übernachten. Vor Jennis Verschwinden soll er online nach schnell wirkenden Betäubungsmitteln gesucht haben. Am 22. Jänner 2018 soll es einen heftigen Streit gegeben haben, gab der Ex-Freund an. 

Danach soll Jenni weggelaufen sein – ohne Handy oder Reisepass. Dafür aber mit 2.000 Euro von ihrem erspartem Geld. Am Nachmittag des 22. Jänners 2018 war der Verdächtige dann mit dem Auto in einem Wald bei Hollabrunn unterwegs. Was hat er dort gemacht? Angeblich nur "Dampf abgelassen".

Ex-Freund im Visier der Ermittler

Die Ermittler waren sofort skeptisch, mehrmals wurden Elternhaus und Wohnung des Verdächtigen durchsucht, Handy und PC des Mannes beschlagnahmt. Dabei kam heraus, dass der Waldviertler das Schlafzimmer seiner Ex mit einer versteckten Kamera überwacht hatte. Polizisten durchkämmten mit Leichenspürhunden das Waldgebiet bei Hollabrunn. Taucher suchten den Ottensteiner Stausee nach einer Leiche ab. Trotz des großen Aufwands blieb das Rätsel um Jennis Verschwinden ungeklärt. "Ich bin mir sicher, dass sie nicht mehr lebt", so Jennis Mutter nun zur "Krone".

"Er ist verantwortlich"

Für die 68-Jährige ist der Ex-Freund nach wie vor der Hauptverdächtige. "Freilich ist er für ihren Tod verantwortlich." Sie geht davon aus, dass Jenni betäubt und dann ermordet wurde. Die Leiche könnte er in einer Plastikbox versteckt und dann im Auto weggebracht worden sein, so Brigitta Scharinger zur "Krone" – es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

Mutter sucht tote Tochter

Die Mutter sucht regelmäßig in dem Waldgebiet bei Hollabrunn nach möglichen Überresten ihrer Tochter. Die pensionierte Lehrerin will alles tun, um den Verdächtigen doch noch zu überführen. "Bis zu meinem Tod werde ich das versuchen." Sie wünscht sich ein ordentliches Begräbnis für ihre geliebte Tochter – nur dann werde sie Ruhe finden. Auch heute, am 6. Jahrestag ihres Verschwindens, wird der vermissten Jenni im Familienkreis gedacht werden. Alle hoffen, dass das Rätsel nun endlich gelöst wird – denn nun ermitteln auch Berufsdetektive rund um Familien-Anwalt Andreas Schweitzer in dem Fall. 

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