Integration
57 Prozent im Gemeindebau nicht in Österreich geboren
43 Prozent der Bewohner in den Wiener Gemeindebauten haben keinen Migrationshintergrund. Zuwanderung ist ein Teil von Wien – macht die Stadt jünger.
Im Gemeindebau sprechen immer mehr Menschen türkisch, kroatisch oder serbisch, 57 Prozent der Bewohner haben einen Migrationshintergrund. Im neuen Integrationsmonitor 2023 der Stadt Wien wurde die Wohnsituation von Menschen mit ausländischer Herkunft in Wien nun genau unter die Lupe genommen.
Flucht vor Teuerung in Gemeindebau
Menschen mit nicht österreichischer Herkunft sind oft auf eine Wohnung im Gemeindebau angewiesen. Denn am Wohnungsmarkt zahlen Migranten im Durchschnitt mehr Miete als Österreicher, bekommen dafür weniger Platz – im Schnitt 28 Quadratmeter pro Person. Oft gibt es für Menschen mit ausländischem Hintergrund auch nur einen befristeten Mietvertrag. Im Gegensatz dazu haben nur 21 Prozent aller Hauseigentümer in Wien einen Migrationshintergrund, bei den Wohnungseigentümern sind es 35 Prozent.
Bei den älteren Bewohnern ab 65 Jahren haben im Gemeindebau noch mehr als zwei Drittel mindestens einen in Österreich geborenen Elternteil haben – von den Altersgruppen unter 45 Jahren nur mehr ein Drittel.
Türkei und Balkan stark vertreten
Menschen aus der Türkei und aus den Balkan-Staaten machen seit 2013 unverändert rund 15 Prozent der Bewohnerschaft im Gemeindebau aus, heißt es im "Integrationsmonitor 2023". 18 Prozent der Bewohner oder deren Eltern stammen aus anderen Staaten. "Der Gemeindebau von heute ist damit zunehmend von Heterogenität, das heißt von Vielfalt von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft gekennzeichnet", schreiben die Studien-Autorinnen. Weitaus weniger verbreitet ist die Gemeindewohnung als Wohnform bei Menschen mit Migrationshintergrund aus der EU oder dem Efta-Raum (Schweiz, Liechtenstein, Island, Norwegen).