Nahost-Konflikt

55 Meter langer Tunnel unter Al-Schifa-Spital entdeckt

Die israelische Armee berichtet von einem 55 Meter langen Tunnel, den sie unter dem Al-Schifa-Spital im Gazastreifen entdeckt habe.

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55 Meter langer Tunnel unter Al-Schifa-Spital entdeckt
Diese Aufnahme vom Tunnel wurde veröffentlicht.
IDF

Die israelische Armee berichtet von einem 55 Meter langen Tunnel, den sie unter dem Al-Schifa-Spital entdeckt habe. Immer wieder hatte Israel in der Vergangenheit behauptet, die Terror-Organisation Hamas habe unter der Al-Shifa-Klinik eine ihrer Basen eingerichtet. Aus der Al-Schifa-Klinik sind indes nach Angaben der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 31 Frühgeborene evakuiert worden. Die Babys würden von "drei Ärzten und zwei Krankenschwestern" begleitet, sagte der Generaldirektor für die Krankenhäuser im Gazastreifen, Mohammed Zakut, der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag.

Es seien "Vorbereitungen im Gange", um die Frühchen über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten zu bringen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) arbeitet zudem mit Hochdruck an einem Plan zur Rettung der verbliebenen Patientinnen und Patienten aus dem Schifa-Spital im Gazastreifen. Das schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in der Nacht zum Sonntag auf dem Kurznachrichtenportal X. Mitarbeiter hätten die Klinik am Samstag aufgesucht und eine desolate Lage vorgefunden. Es gebe dort kein Wasser, keinen Strom und keine Nahrungsmittel mehr und kaum noch medizinischen Bedarf.

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    Das israelische Militär fliegt nun fast täglich Vergeltungsschläge auf den Gazastreifen.
    Das israelische Militär fliegt nun fast täglich Vergeltungsschläge auf den Gazastreifen.
    REUTERS

    Verwirrung um mögliche Waffenruhe

    Verwirrung herrscht indes über eine mögliche Waffenruhe. Laut "Washington Post" sollen sich Israel und die Hamas in der Nacht auf Sonntag auf eine vorläufige, von den USA vermittelte Vereinbarung zur Unterbrechung des Konflikts und zur Freilassung Dutzender Geiseln geeinigt haben. Dies berichtete die Zeitung in der Nacht zum Sonntag. Während der fünftägigen Kampfpause, die aus der Luft überwacht wird, sollen Dutzende von Frauen und Kindern aus der Gefangenschaft im Gazastreifen befreit werden.

    Der "Washington Post" zufolge könnte die Freilassung der Geiseln bereits in den nächsten Tagen beginnen, sofern es keine Probleme in letzter Minute gebe. Die Einstellung der Kampfhandlungen soll demnach auch ermöglichen, dass deutlich mehr humanitäre Hilfe, einschließlich Treibstoff, von Ägypten in den Gazastreifen gelangen kann. Der Entwurf des Abkommens sei in wochenlangen Gesprächen in der katarischen Hauptstadt Doha zwischen Israel, den USA und der Hamas ausgearbeitet worden. Die US-Regierung hat diesen Bericht kurz darauf dementiert. "Wir haben noch keine Einigung erzielt, aber wir arbeiten weiter hart daran, eine Einigung zu erzielen", hieß es.

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