Wirtschaft
500 Jobs bei Textilhersteller Lenzing vor dem Aus
Der kriselnde Faserfabrikant Lenzing plant massive Stellenkürzungen. Weltweit sollen 500 Jobs wegfallen, 250 davon wohl in Österreich.
Bei dem oberösterreichischen Faserhersteller Lenzing läuft es derzeit einfach nicht. Der Konzern, der sein Geld mit der Herstellung von Fasern und Zellstoff für Textil- und Vliesprodukte verdient, schreibt aktuell tiefrote Zahlen. In den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres hat die Firma Verluste in Höhe von knapp 97 Millionen Euro eingefahren. Im selben Zeitraum im Vorjahr hatte der Textilzulieferer noch einen Gewinn von 74,9 Millionen Euro eingefahren.
8.000 Jobs werden 500 gestrichen
Um wieder in die Spur zu kommen, schnürt der Konzern nun weltweit ein massives Sparpaket. 500 der insgesamt 8.000 Stellen sollen gestrichen werden, erklärte das Unternehmen heute. Lenzing will auf diesem Weg Personalkosten in Höhe von 30 Millionen Euro einsparen. Von den Sparmaßnahmen sollen alle Standorte betroffen sein. Neben dem Firmenstammsitz in Lenzing (Bezirk Vöcklabruck) und Heiligenkreuz im Südburgenland betreibt Lenzing unter anderem in China, Brasilien, Indonesien und Thailand Produktionsstätten.
In welchem Ausmaß Jobs in Österreich betroffen sind, ist aktuell noch unklar. Man verhandele mit dem Betriebsrat derzeit über einen Sozialplan für Standorte in Lenzing und Heiligenkreuz, erklärt die Lenzing heute. Klar ist jedoch, dass dieser Sozialplan bereits Anfang kommenden Jahres umgesetzt werden soll.
Laut übereinstimmenden Medienberichten könnte ungefähr die Hälfte des gesamten Stellenabbaus auf die österreichischen Lenzing-Standorte entfallen. Dann wären hierzulande 250 Jobs betroffen.
Lenzing erklärte heute, den Abbau auch durch "Nichtbesetzung der bei Pensionierungen" und durch "natürliche Fluktuation freiwerdenden Stellen" abfedern zu wollen. Damit geht der Negativtrend bei dem Oberösterreichern weiter. Bereits im vergangenen Jahr musste Lenzing wegen der schwierigen wirtschaftlichen Situation 200 Stellen abbauen. Als Grund nannte Lenzing-CEO Stephan Sielaff, dass die im erwartete Erholung in den relevanten Märkten, die man für das zweite Halbjahr 2023 erwartet hatte, bisher ausgeblieben sei.