"Völlig respektlos"

500 Euro Mindestumsatz bei Leichenschmaus empört

Eine Frau wollte im Gasthaus einen großen Tisch für einen Leichenschmaus reservieren. Über die Antwort des Wirts war sie sehr empört.

Oberösterreich Heute
500 Euro Mindestumsatz bei Leichenschmaus empört
Eine Frau ärgerte sich sehr über den Mindestumsatz von 500 Euro in einem Linzer Gasthaus. (Symbolbild)
Getty Images

Die Angestellte aus Linz wollte den Tisch für den Leichenschmaus in einem Gasthaus in der oberösterreichischen Landeshauptstadt reservieren. Der Wirt erklärte ihr, dass die Buchung nur bei einem Mindestumsatz von 500 Euro möglich sei.

"Ich habe gedacht, ich höre schlecht", lässt die Frau auf einer bekannten Gastro-Plattform auf Facebook ihrer Empörung freien Lauf. Und: "Ich finde das absolut pietätlos, respektlos und völlig unangebracht", so die Beschäftigte.

"Da jammern viele Gastronomen, dass die Geschäfte so schlecht laufen und keine Leute mehr essen kommen, doch mit solchen Aktionen dürfen sie sich nicht wundern. Die sind anscheinend so groß dran, dass es besser ist, keinen Umsatz zu machen als einen kleinen", wütet die Betroffene.

Expertin rechnet vor

Eine bekannte Gastro-Expertin springt dem Betreiber des Linzer Wirtshauses auf Facebook jetzt zur Seite und rechnet in einem Post vor: Sie kalkuliert mit einem "Minimum" an Personal mit drei Mitarbeitern für je Küche, Service und Reinigung.

Diese würden einen "halben Tag mit Vor- und Nacharbeiten", also rund 12 Stunden im Einsatz sein. Pro Arbeitsstunde seien 30 Euro anzusetzen, das ergebe einen Betrag von zirka 360 Euro. Dazu komme noch der Wareneinsatz.

Catering statt Tagesbetrieb

Außerdem habe das Restaurant schon seit langer Zeit keinen Tagesbetrieb mehr, stattdessen auf Catering umgestellt. "Das heißt, es gibt keine Vollzeit-Angestellten mehr, sondern nur nach Bedarf für Caterings", erklärt die Fachfrau.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die meisten Mietlokale einen Mindestumsatz in vierstelliger Höhe verlangen.
Gastro-Expertin

Die Mitarbeiter würden stundenweise für die Aufträge, die vorhanden sind, beschäftigt und "fair bezahlt" werden. Konsumenten könnten sich das Gasthaus ab einem fixen Mindestumsatz von 500 Euro mieten, um damit die benötigten Personalkosten für Küche, Service und Betriebskosten zu decken.

Die erwähnten 500 Euro würden davon abgesehen "kaum" einen Gewinn bedeuten. "Aus Erfahrung kann ich bestätigen, dass die meisten Mietlokale einen Mindestumsatz in vierstelliger Höhe verlangen", so die Branchenkennerin.

Die Bilder des Tages

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa</strong>. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. <a data-li-document-ref="120073714" href="https://www.heute.at/s/verschwunden-raetsel-um-goldschatz-aus-wiener-villa-120073714">Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.</a>
    23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.
    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Frau aus Linz ist verärgert, weil ein Wirtshaus einen Mindestumsatz von 500 Euro für die Reservierung eines Tisches für einen Leichenschmaus verlangt
    • Sie bezeichnet dies als pietätlos und respektlos
    • Eine Gastro-Expertin verteidigt den Wirt und erklärt, dass dieser Betrag notwendig sei, um die Personalkosten und Betriebskosten zu decken
    • Sie betont, dass viele Mietlokale sogar einen vierstelligen Mindestumsatz verlangen
    red
    Akt.