Hände und Füße fehlen

5 Leichen im Haus von NS-Verbrecher Göring gefunden

Bei Ausgrabungen in Görings ehemaligem Haus auf der Wolfsschanze fanden Hobby-Forschende fünf Skelette. Wie sie dorthin kamen, ist noch ungeklärt.

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5 Leichen im Haus von NS-Verbrecher Göring gefunden
Die Ruinen des Bunkers von Hermann Göring galten eigentlich als gründlich erforscht. (Archivbild)
IMAGO/Pond5 Images

Eigentlich wollte Oktavian Bartoszewski Hinweisen auf einem Holzboden nachgehen. Stattdessen fand er fünf Skelette, eines davon schien von einem Kleinkind zu stammen. Der Hobbyarchäologe und sein Team arbeiten seit Jahren mit der Forschungsvereinigung auf dem Gelände der Wolfsschanze.

Das ehemalige Nazi-Hauptquartier liegt im Nordosten Polens. Der Nazi-Kader hatte dort eine kleine Stadt aus Bunkern errichtet. Bartoszewskis deutsch-polnisches Team stieß bei seinen Untersuchungen immer wieder auf verschiedenste Hinterlassenschaften der Nazis. Görings Haus gilt als gründlich erforscht, dem Team fielen jedoch Hinweise auf einem Holzfussboden auf, und es fing an, danach zu graben.

Ein unerwarteter, schauriger Fund

Nach ersten Ausgrabungen fand das Forscher-Team ungefähr zehn Zentimeter unter dem Boden einen Schädel. "Wir waren vollkommen schockiert", berichtet Bartoszewski. Sie benachrichtigten sofort die Polizei. Diese fand jedoch keinen Hinweis auf ein kürzliches Verbrechen, also durfte das Team weitergraben.

Lagebesprechungen im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ mit Oberst Eckhard Christian, Hermann Göring, Adolf Hitler und Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel.
Lagebesprechungen im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ mit Oberst Eckhard Christian, Hermann Göring, Adolf Hitler und Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel.
ullstein bild / Ullstein Bild / picturedesk.com

So wurden die Skelette von insgesamt fünf Menschen ausgegraben. Laut der Gerichtsmedizin handelt es sich um drei Erwachsene, einen Teenager und ein Baby. Was das Ganze noch kurioser macht: Es gibt kein Anzeichen auf Überreste von Kleidern und allen Leichen fehlen Hände und Füße.

Viele Fragen offen

Wahrscheinlich wurden die Toten nach dem Bau des Gebäudes deponiert, so vermutet jedenfalls Bartoszewski. "Diejenigen, die die Rohre verlegten, hätten die menschlichen Überreste eigentlich entdecken müssen", meint er. Es könne aber auch sein, dass die Leichen erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges vergraben wurden, sodass Göring nichts davon wissen konnte.

Auch die fehlenden Extremitäten geben Rätsel auf. Es könnte sein, dass die feineren Knochen in Händen und Füssen sich über die Jahrzehnte aufgelöst haben. Es könnte aber auch sein, dass die Hände und Füße amputiert wurden.

Der Fundort legt nahe, dass Göring in die Umstände der Skelette verwickelt ist. Es kann aber auch gut sein, dass die Leichen Opfer eines Massenmordes waren, der gar nichts mit den Nazis zu tun habe. Die polnische Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen, Ergebnisse wurden noch keine bekannt gegeben.

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