Fatale Magenkrämpfe

48-Jährige isst Pizza – drei Tage später ist sie tot

Eine Italienerin und ihr Mann besuchten am Samstag eine Pizzeria in der Ortschaft Ariano Irpino. Stunden später bekam das Paar Magenkrämpfe.

20 Minuten
48-Jährige isst Pizza – drei Tage später ist sie tot
Ein italienisches Paar kommt nach dem Verzehr einer Pizza mit Schmerzen ins Spital.
Screenshot ITV

Gerardina C. (48) ist tot, ihr Mann Angelo M. liegt in kritischem Zustand im Spital von Neapel. Das Paar aus der knapp 100 Kilometer entfernten Ortschaft Ariano Irpino hatte am Samstagabend in einem Restaurant Pizza gegessen, dort hatte es sich eine schwere Lebensmittelvergiftung eingefangen. Gerardina und Angelo sollen eine verdorbene Chilisauce konsumiert haben, die mit dem Botulismus-Toxin belastet war, lautet der erste Verdacht der Behörden.

Wie "Corriere della Sera" berichtet, wurden am Donnerstag die beiden Besitzer des Restaurants sowie ein Notfallarzt festgenommen. Sie werden des Totschlags verdächtigt. Der Mediziner hatte Gerardina und ihren Mann in der Notaufnahme des Spitals behandelt. Obwohl die beiden bereits zum zweiten Mal das Spital aufsuchten, schickte er sie mit starken Magenschmerzen, Erbrechen und Durchfall wieder nach Hause.

Gerardina hat gelitten bis zu ihrem Tod

Die 48-jährige Frau und ihr 52-jähriger Ehemann, die erst vor einem Jahr geheiratet hatten, spürten schon am späten Samstagabend, dass etwas nicht stimmte. Am nächsten Morgen wurden die Magenkrämpfe stärker. Gerardina und ihr Mann nahmen noch an einer Taufe teil, da sie die Taufpatin des Kindes war. Doch während der Zeremonie musste sie die Kirche verlassen und sich in die Notaufnahme begeben.

Es wurden Tests durchgeführt und das Paar durfte bald wieder gehen. Die Schmerzen hatten aber nicht aufgehört. Am Montag wurden die Krämpfe stärker: Das Paar kehrte ins Spital zurück, nach einer kurzen Untersuchung wurde es aber wieder entlassen. In der Nacht auf Dienstag verschlimmerte sich die Situation der beiden. Mit Krämpfen und schweißgebadet kamen sie ins Spital von Ariano Irpino. Dort konnten die Ärzte der Frau nicht mehr helfen.

In den kommenden Tagen soll die Autopsie an der Leiche von Gerardina Corsano durchgeführt werden. Die italienische Polizei hat mittlerweile die Pizzeria geschlossen und Lebensmittel beschlagnahmt. Der Anwalt der Besitzer gab an, dass die beiden Verdächtigen mit den Behörden kooperieren würden. Er stellt gleichzeitig klar: "Das Restaurant war an diesem Abend voll, aber kein anderer Kunde fühlte sich krank."

Achtung vor Dosen mit gewölbten Deckeln

Wie das Bundesamt für Gesundheit der Schweiz auf seiner Webseite erklärt, tritt eine Vergiftung mit Botulinumtoxinen in den meisten Fällen nach Einnahme von verdorbenen Lebensmitteln auf. Beim Lebensmittelbotulismus treten nach zwölf bis 36 Stunden Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Augenmuskellähmungen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden und Lähmungen auf. Die Lähmung der Atemmuskulatur kann zum Erstickungstod führen.

Bei Botulismus können lediglich die Symptome gelindert werden. Im Frühstadium der Vergiftung kann eine ärztliche Behandlung mit Botulinum-Antitoxin hilfreich sein. Dank der Behandlungsmöglichkeiten der modernen Medizin seien die tödlichen Verläufe auf fünf bis zehn Prozent aller Fälle gesunken, so das BAG. Zur Vorbeugung sollten keine Konserven aus Dosen, deren Deckel sich gewölbt haben, oder aus undichten Einmachgläsern gegessen werden.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock
    20 Minuten
    Akt.
    Mehr zum Thema