Welt
44 Grad: Rhodos-Urlauber sitzen ohne Strom im Dunklen
Die Hitzewelle in Griechenland sorgt nicht nur Brände, sondern droht auch das Stromnetz lahmzulegen. Es kam etwa auf Rhodos zu Stromausfällen.
Die Hitzewelle in Griechenland hält an. Das Wetteramt in Athen rechnete mit Temperaturen um die 44 Grad mindestens bis zum nächsten Wochenende. Die glühende Hitze macht vielen Menschen zu schaffen und stellt auch die Leistung des Energiesystems des Landes auf die Probe. Aus diesem Grund sind alle Techniker in Alarmbereitschaft versetzt worden, wie der griechische Energieminister Kostas Skrekas am Sonntagabend mitteilte.
Speziell Rhodos betroffen
Auf der Insel Rhodos fiel am Sonntagabend in weiten Teilen der Strom aus, Touristen in Hotels berichten von Abendessen im Schein der Handy-Lampen. "Bei uns fiel zwei, dreimal kurz der Strom aus", so eine Schweizerin, die gerade auf Rhodos weilt. "Bei uns im Hotel wurde alles, was Strom braucht, etwas heruntergefahren." Ein Brand, der auf der Insel wütet, sei in der Ferne sichtbar und habe Asche bis auf die Hotelterrasse fliegen lassen. Ein anderer News-Scout von 20 Minuten berichtet von einem fünfstündigen Stromausfall: "Klimaanlage, Licht, Netz und WLAN funktionierten nicht mehr. Die Menschen suchten das Abendessen mit der Taschenlampe."
Klimaanlagen trotz Hitzewelle drosseln
Das Energieministerium rief alle Bürger auf, die Klimaanlagen nicht auf ganz niedrige Temperaturen zu stellen. "26 Grad und nicht mehr", hieß es. Auch das Kochen mit Öfen sollte vermieden werden. Waschmaschinen sollten um die Mittagszeit – wenn der Energieverbrauch am höchsten ist – nicht benutzt werden. Alle vorhandenen Energiewerke seien an das nationale Energiesystem angeschlossen worden, betonten die griechischen Behörden. Der Zivildienst warnte erneut, die Brandgefahr bleibe wegen der Dürre hoch. Nach einem Wochenende mit Werten um die 44 Grad steigen die Temperaturen in dem Land von Tag zu Tag weiter. Am Montag und Dienstag wurden Werte von bis zu 47 Grad erwartet, wie das Wetteramt mitteilte.
Das Gefährliche ist – sagen Ärzte -, dass die Temperatur derzeit auch nachts nicht unter 30 Grad fällt. So kann sich der Körper nach mehreren Tagen des Leidens unter der Hitze nicht erholen. Auch Klimaanlagen haben Begleiterscheinungen: Zahlreiche Menschen haben bereits Hals- und Kopfschmerzen wegen der Luft der Klimaanlagen, die rund um die Uhr laufen.
Mediziner raten, auf Alkohol zu verzichten, Wasser zu trinken und nur fettarme Nahrung zu sich zu nehmen. Man solle sich um die Kinder und älteren Menschen kümmern, hiess es – der Hitzeschlag lauere. Dies gelte auch für Touristen, die sich mit der extremen Hitze nicht auskennen. Wann diese Hitze nachlassen wird, ist unklar. Einige Meteorologen gehen davon aus, die gefährliche Situation könnte bis zu zwei Wochen andauern.