Millionen sind weg

40.000 Opfer zahlten Luxus-Leben von Kärntner in Dubai

Von einem Pyramiden-System soll ein 26-Jähriger in Dubai in Saus und Braus gelebt haben. 40.000 Opfer beklagen über 14 Millionen Euro Verluste.

Christian Tomsits
Nach dem großangelegten Anlagebetrug soll der 26-Jährige in Dubai untergetaucht sein.
Nach dem großangelegten Anlagebetrug soll der 26-Jährige in Dubai untergetaucht sein.
iStock

Knöchelfreie Slimfit-Hose, glänzendes Seidensakko und die obligatorische Gold-Rolex am Gelenk. Wenig bescheiden zeigte sich Benjamin H. (26) vor den Kameras. Auch auf Social Media inszenierte sich der junge Klagenfurter als Krypto-Geschäftsmann mit einem Porsche und BMW X7 in der Garage. In Dubai dinierte er im Millionärsclub, in Thailand bezog er eine Luxus-Villa, reiste im Privatjet an.

Aufwendige Events für Investoren

Gemeinsam mit sieben Beschuldigten trat der 26-Jährige seit 2019 als Speaker auf eigenen Events auf, bei denen laut Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) reiche und gutgläubige Investoren geblendet und danach eiskalt abgezockt wurden – um mindestens 14 Millionen Euro.

Die acht Angeklagten sollen mit verschiedenen Firmen hohe Rendite in Immo-Projekten, Bitcoin und einer eigens geschaffenen Kryptowährung namens "EXW-Token" versprochen und damit 40.000 Opfer um ihr Geld gebracht haben, wie es in der 300 Seiten langen Anklage wegen Anlagebetrugs heißt.

Auf Verkaufsevents in Dubai und in Bangkok soll "Bargeld in Massen eingesammelt" worden sein – "mehrere Sporttaschen voll", gab seine Ex-Lebensgefährtin laut "Kleiner Zeitung" zu Protokoll. Rund um den Globus stiegen wilde Partys, auf denen die Männer Unsummen verprasst haben sollen – u.a. wurden wohlfeile 150.000 Euro in ein Luxus-Bordell "investiert".

Verhaftung bei Besuch in Österreich

Im Oktober 2022 klickten für den 26-Jährigen bei einem Besuch in Wien die Handschellen. Der Ex-Schüler, der nie ein Studium begann, sitzt seither in Untersuchungshaft. Top-Anwalt Rudolf Kier verteidigt den Angeklagten, der sich nun am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt verantworten muss. Das Mega-Verfahren führt die Ex-Justiz-Ministerin Claudia Bandion-Ortner. Für alle Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock