Oberösterreich
40 Messerstiche – Täter hatte einen psychotischen Schub
In Engerwitzdorf soll Michael R. versucht haben, seine Freundin mit 40 Messerstichen zu töten. Laut seiner Mutter hatte er einen psychotischen Schub.
Immer wieder gingen am Dienstag Anrainer und Spaziergänger an dem durch das Feuer schwer beschädigte Wohnhaus in Mittertreffling vorbei. Und alle stellten sich wohl die gleiche Frage: "Wie konnte es nur zu diesem schrecklichen Beziehungsdrama kommen?"
Wie ausführlich berichtet, soll Michael R. (23) in der Nacht auf Dienstag versucht haben, seine Lebensgefährtin Beatrice S. (21) mit 40 Messerstichen zu töten. Die Schwerverletzte schaffte es über ein Fenster im ersten Stock vor dem Angreifer zu flüchten. Laut dem Staatsanwaltssprecher Reinhard Steiner sprang die Frau auf ein Garagendach, gelangte von dort zum Nachbarn. Bei diesem bat sie dann blutüberströmt um Hilfe.
Die Mutter und Besitzerin des Hauses, die mit noch zwei kleineren Geschwistern des mutmaßlichen Täters im Erdgeschoß lebt, war zum Tatzeitpunkt nicht im Haus. Sie soll bei ihrem Lebensgefährten übernachtet haben. Ihre beiden minderjährigen Mädchen waren laut Staatsanwaltschaft bei Freunden untergebracht.
Wie Staatsanwalt Steiner gegenüber "Heute" bestätigte, litt der mutmaßliche Messerstecher, der sich nach dem Angriff vor ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr warf und sofort tot war, an einer Persönlichkeitsstörung. Er soll deswegen auch schon mehrmals in stationärer Behandlung im Neuromed Campus des Keplerklinikums gewesen sein.
Die Mutter des Verstorbenen konnte noch am Dienstag befragt werden. Laut ihren Angaben hat sie ihren Sohn einige Stunden vor dem schrecklichen Vorfall gesehen. "Sie meinte, ihr Sohn habe einen psychotischen Schub gehabt", so der Staatsanwalt zu "Heute".
Suizidgedanken? Hole dir Hilfe, es gibt sie.
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Wenn du unter Selbstmord-Gedanken oder Depressionen leidest, kontaktiere die Telefonseelsorge unter der Nummer 142, täglich 0-24 Uhr.
Noch immer unklar ist derzeit, wo das Tatmesser geblieben ist. Der mutmaßliche Angreifer könnte es auf der Flucht "entsorgt" haben. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass es sich noch im Haus befindet. Um welche Art von Messer es sich genau handelt, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen.
Das 21-jährige Opfer soll aber von einem Fleischermesser als Tatwaffe gesprochen haben.