Extrem-Wetter im ganzen Land
36 Grad! Gnadenlose Hitze lässt jetzt nicht mehr locker
Ist noch Frühling oder doch schon Sommer? Das fragen sich derzeit viele Menschen. Der Blick aufs Thermometer bringt einen noch mehr ins Schwitzen.
Zu heiß und zu trocken: Auch der März brachte Extrem-Temperaturen ins Land. Damit stellte der Monat einen besorgniserregenden Rekord auf.
Vergleicht man die vergangenen Wochen mit dem Mittel von 1991 bis 2020 war es in Oberösterreich 3,7 Grad zu warm. Ein alarmierender Wert – es handelte sich um den wärmsten März seit Messbeginn. Und der Klimawandel geht unvermindert weiter.
Warme Luft aus Nordafrika
Spürbarer Beleg dafür: dieses Wochenende mit Temperaturen, die kaum zum April passen, wie man ihn von früher kannte. Der Grund: warme Luftmassen aus Nordafrika. Die sorgen außerdem für eine höhere Konzentration an Saharastaub.
Auch in Linz ging am Sonntag buchstäblich heiß her: Tausende Läufer schwitzten beim Marathon. Viele Menschen suchten Abkühlung in schattigen Gastgärten oder im Grünen.
Am Nachmittag zeigte ein Thermometer im Stadtteil Urfahr in der Sonne unglaubliche 36 Grad – es handelt sich dabei aber nicht um eine amtliche und vor direkter Sonnenstrahlung abgeschirmte Wetterstation.
Der bundesweite Hotspot war das steirische Bruck an der Mur. Mit exakt 30,0 Grad wurde offiziell ein Hitzetag erreicht, so früh wie nie zuvor in der Messgeschichte Österreichs. Der alte Rekord für den frühesten 30er aus dem Jahr 1934 wurde um ganze zehn Tage unterboten.
Die gefühlte Temperatur stand jedenfalls fast überall auf Sommer: Am Pleschinger See in Steyregg (Bez. Urfahr-Umgebung) nahe der oberösterreichischen Landeshauptstadt tummelten sich jedenfalls jede Menge Gäste in Badekleidung. Ein paar Hartgesottene wagten auch den Sprung ins kühle Nass.
Das vorgezogene Sommerwetter hält zum Wochenstart an. Am Dienstag kommen Wolken und Schauer, es bleibt aber warm. Der richtige Wetterwechsel stellt sich dann erst am Mittwoch ein: Es regnet, oberhalb von 900 Meter gibt es Schnee. Die Höchstwerte liegen bei 20 Grad.
Klimawandel macht Lebensmittel teurer
Die steigenden Temperaturen haben noch einen anderen unangenehmen Effekt: Laut einer Studie könnten sie auch die Inflation in die Höhe treiben.
Es sei etwa deutlich geworden, dass der Hitzesommer von 2022 die Lebensmittelteuerung in Europa um rund 0,6 Prozent erhöht hat. Die für 2035 prognostizierte Erwärmung würde die Auswirkungen derartiger Extreme um 50 Prozent verstärken, hieß es.
Auf den Punkt gebracht
- Der März 2022 war der wärmste seit Beginn der Messungen, mit Extremtemperaturen, die alarmierende Auswirkungen des Klimawandels zeigen
- Warme Luftmassen aus Nordafrika führten zu ungewöhnlich hohen Temperaturen und einer erhöhten Konzentration von Saharastaub, während die steigenden Temperaturen auch die Inflation in Europa beeinflussen könnten