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34 grauenvolle Minuten – Der tödliche Abend in Norwegen
In Kongsberg (Norwegen) ereignete sich Mittwochabend eine grausame Tat: Ein 37-jähriger Däne tötete fünf Menschen mit Pfeil und Bogen.
Wie die "Heute" berichtete, hat die Polizei um 18:13 mehrere Anrufe erhalten, dass eine mit Pfeil und Bogen bewaffnete Person durch die Innenstadt von Kongsberg herumlief. In den nächsten 34 Minuten wurden fünf Menschen getötet und zwei weitere verletzt. Beim Täter handle es sich um einen 37-jährigen Dänen, der in der südnorwegischen Kleinstadt Kongsberg lebe, hieß es am frühen Donnerstagmorgen. Diese Person ist nun angeklagt.
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Terroranschlag nicht auszuschließen
Die Hintergründe der Tat sind vorerst unklar. Nach Angaben des zuständigen Polizeichefs Øyvind Aas war es noch zu früh, um festzustellen, ob es sich um einen Terroranschlag handeln könnte:
„„Angesichts des Ablaufs der Ereignisse ist es nur natürlich zu prüfen, ob es sich um einen terroristischen Anschlag handelt.““
Laut neuesten Angaben war der Täter polizeibekannt und soll letztens zum Islam übergetreten sein. Außerdem drohte er vergangenes Jahr, zwei seiner Verwandten umzubringen. Danach sei ihm aber ein Besuchsverbot aufgebrummt worden. Beamte nahmen den Mann um 18:47 fest und brachten ihn in eine Polizeidienststelle in der Nachbarstadt Drammen.
Lage unter Kontrolle
Man geht davon aus, dass der Däne alleine gehandelt hat, nach weiteren Tätern werde nicht gesucht, so Aas. Die Lage sei unter Kontrolle, die Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht.
Die Angriffe ereigneten sich laut Polizei an mehreren Orten in der Stadt. Der Täter habe sich über ein größeres Gebiet bewegt, das Stadtzentrum wurde weiträumig abgeriegelt. Medienberichten zufolge griff der Mann unter anderem eine Filiale der genossenschaftlich organisierten Lebensmittelkette Coop an, einer Kooperative mit mehr als 100 Filialen in Norwegen.
Erinnerungen an Anschläge in Oslo
Die Tat weckt Erinnerungen an den schwersten Terroranschlag in Norwegen in der modernen Geschichte vor rund zehn Jahren. Am 22. Juli 2011 zündete der Terrorist Anders Breivik im Regierungsviertel Oslos eine in einem Transporter versteckte Bombe und tötete dabei acht Personen. Daraufhin fuhr er zur rund 30 Kilometer entfernten Insel Utøya, wo er angab, Polizist zu sein, und eröffnete das Feuer auf die Teilnehmer des Sommerlagers der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Bei dem Anschlag kamen 77 Menschen ums Leben.