Salzburg

33 Schulkindern wurde falscher Impfstoff gespritzt

Anstelle eines Kombi-Impfstoffes wurde 33 Kindern in Salzburg ein falsches Mittel gespritzt. Für dieses sind die Schüler eigentlich noch zu jung.

Roman Palman
33 Kinder erhielten einen falschen Impfstoff. Symbolbild.
33 Kinder erhielten einen falschen Impfstoff. Symbolbild.
HERBERT PFARRHOFER / APA / picturedesk.com

Bei einer Schulimpfaktion im Salzburger Bezirk Hallein ist es am Dienstag zu einer Verwechslung zweier Impfstoffe gekommen. Das melden die zuständige Landessanitätsdirektion und die Bezirkshauptmannschaft in einer Aussendung.

Statt Repevax gegen Polio-Diphterie-Tetanus-Pertussis wurde Gardasil9 gegen HPV (Humane Papillomviren, siehe Box unten) verimpft.

Die Erziehungsberechtigten aller 33 betroffenen Kinder wurden umgehend aktiv schriftlich und telefonisch informiert, eine Info-Hotline zur Impfärztin für alle betroffenen Eltern wurde eingerichtet und eine umfassende ärztliche Beratung über die weitere Vorgehensweise angeboten.

Der Gardasil9-Impfstoff gegen HPV ist grundsätzlich ab dem 9. Geburtstag empfohlen, wurde also in diesem Ausnahmefall zu früh und damit Off-Label verabreicht.

"Keine Hinweise auf erhöhtes Gesundheitsrisiko"

"Die Eltern werden jetzt von uns beraten, auch wie die HPV-Impfung vervollständigt werden kann. Es gibt laut Experten keine Hinweise, dass in so einem Fall ein erhöhtes Gesundheitsrisiko besteht. Jedenfalls steht die behandelnde Ärztin mit den Erziehungsberechtigten in Kontakt", so Landessanitätsdirektorin Petra Gruber-Juhasz.

Es handle sich um einen "bedauerlichen Einzelfall". Im Normalfall sei aufgrund der standardisierten Abläufe eine Verwechslung "sehr unwahrscheinlich", so Gruber-Juhasz abschließend. Dass es überhaupt zu der Verwechslung kommen konnte, dürfte laut "Kronen Zeitung" auch daran liegen, dass in der Schule parallel auch ältere Kinder gegen HPV geimpft hätten werden sollen.

Das sind Humane Papillomaviren
"Humane Papillomaviren stellen eine große Virusgruppe dar, die zu abnormem Zellwachstum beim Menschen führen kann und Krebsvorstufen, Krebs sowie Genitalwarzen verursachen können. Es sind mehr als 120 HPV Typen bekannt, von denen mindestens 14 krebsverursachende Wirkungen haben. Humane Papillomaviren werden durch direkten Schleimhautkontakt übertragen, etwa bei sexuellen Kontakten oder in seltenen Fällen auch während der Geburt von der Mutter auf das Kind. Eine Ansteckungsgefahr besteht, solange eine chronische Infektion vorliegt. Kondome bieten keinen sicheren Schutz vor einer Ansteckung mit HPV." – Sozialministerium

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