Maßnahmenpaket zeigt Erfolge
3.200 Euro Einstiegsgehalt – Ansturm auf diesen Job
In der Kinderbetreuung fehlt es nach wie vor massiv an Personal. Um den Beruf attraktiver zu gestalten, wurden die Gehälter angehoben.
Laut einem kürzlich präsentierten Bericht erhält nur zirka jedes zweite Kind im Kindergarten eine Betreuung, die es den Eltern ermöglicht, Vollzeit zu arbeiten. Und: Oberösterreich ist bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gemeinsam mit Niederösterreich Schlusslicht.
Neue Maßnahmen umgesetzt
Der Kinderbetreuungsmonitor von Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) vor wenigen Wochen hat darüber hinaus gezeigt, wie stark der Nachholbedarf im Bundesland ist. Um die Situation zu verbessern, wurde Ende 2022 ein "Pakt für das Kinderland Nr. 1" geschlossen. Es wurden 20 konkrete Maßnahmen (zum Beispiel höhere Gehälter, kleinere Gruppen etc.) vereinbart.
Nun hat Bildungslandesrätin LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) eine erste Bilanz dazu präsentiert. Beim Personal zeigen bessere Bedingungen (unter anderem 3.200 Euro Einstiegsgehalt) laut Land Wirkung: In Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen arbeiten 880 Personen mehr als zuvor.
Der Vereinbarkeitsfaktor von Familie und Beruf (VIF), der verschiedene Kriterien umfasst, stieg um 11 Prozent an. Und: Die Zahl der betreuten Kinder stieg um 17,6 Prozent. Haberlander spricht von einer erfreulichen Zwischenbilanz, es gebe aber weiterhin noch Aufholbedarf.
Angebote ausbaufähig
Laut Statistik Austria war das Angebot in Krabbelstuben und Kindergärten in keinem anderen Bundesland so mangelhaft wie in Oberösterreich. Die Nachfrage ist allerdings da, denn rund 45 Prozent der Zweijährigen wurden im vergangenen Jahr betreut. Vor allem die Öffnungszeiten seien in vielen Regionen schlecht und kaum mit einem Vollzeitjob vereinbar. Fortschritte habe es in diesem Bereich in Oberösterreich in letzter Zeit nicht gegeben.
Auch in Kindergärten stellt sich die Situation ähnlich dar. Nicht einmal 28 Prozent der Fünfjährigen besuchen eine entsprechende Einrichtung, sodass die Eltern einem Vollzeitjob nachgehen können. Im Burgenland sind es hingegen 73 Prozent.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- In Oberösterreich fehlt es nach wie vor massiv an Personal in der Kinderbetreuung, obwohl neue Maßnahmen wie höhere Gehälter und kleinere Gruppen umgesetzt wurden
- Trotz einer Zunahme des betreuten Kinder und einer Steigerung des Vereinbarkeitsfaktors von Familie und Beruf gibt es weiterhin Aufholbedarf
- Die Angebote in Krabbelstuben und Kindergärten sind ausbaufähig, da das Angebot in keinem anderen Bundesland so mangelhaft ist wie in Oberösterreich
- Die Öffnungszeiten sind oft nicht mit einem Vollzeitjob vereinbar, und nur 28 Prozent der Fünfjährigen besuchen eine entsprechende Einrichtung