Irene (65) aus Mödling kann ihr Glück kaum fassen. "Nicht täglich wird mir angeboten, eine Strafe für mich zu übernehmen und zudem 100 Euro geschenkt zu bekommen", freut sich die sympathische Pensionistin.
Die 65-Jährige hatte Anfang August in der Klostergasse in Mödling ihren Wagen geparkt. Da die 65-Jährige wusste, dass in der unmittelbaren Umgebung eine gebührenpflichtige Kurzparkzone ist, löste sie einen Parkschein über ihre Handy-App. Als sie jedoch zurück zu ihren Fahrzeug kam, hatte sie einen Strafzettel unter der Wischerblättern.
Die Niederösterreicherin kontrollierte die Zeiten und konnte kein Verschulden ihrerseits erkennen. Tatsächlich wäre der Parkschein nämlich noch bis 18 Uhr gültig gewesen. Die Strafe selbst war um 17.45 Uhr ausgestellt worden. Doch Irene hatte ein wichtiges Details übersehen: In der besagten Kurzparkzone hätte sie gar keinen Parkschein gebraucht, sondern lediglich eine Parkuhr hinterlegen müssen.
Trotz Intervention bei der Polizei und Einspruch musste die 65-Jährige zähneknirschend die Strafe blechen und wandte sich in der Folge mit ihrer Geschichte an "Heute".
Michael Horak und Lisa Homm vom Traditionsjuwelier HOMM in Mödling (seit 1975) lasen den Beitrag und meinten: "Es ist nicht im Sinne der Mödlinger Wirtschaft, dass Kunden so aus den Innenstädten hin zu Einkaufszentren getrieben werden. Aus diesem Grund möchten wir der Leserreporterin Irene gerne ein Angebot machen. Wir übernehmen ihre Parkstrafe von 30 Euro und legen als Trost einen 100 Euro-Gutschein obendrauf. Weihnachten steht vor der Türe, da kann sie sich wenigstens etwas Schönes gönnen. Uns als Mitglied der Mödlinger Wirtschaft ist es einfach ein Anliegen zu zeigen, dass wir Wert auf unsere Kundschaft legen."
Nach kurzer Rücksprache mit ihrem Mann nahm Irene das Angebot schließlich an und besuchte am Dienstagvormittag den Juwelier HOMM. Eine Tommy Hilfiger-Uhr um 149 Euro stach der 65-Jährigen dabei sofort ins Auge.
„Frau Irene zahlt für die 150 Euro-Uhr keinen Cent Aufpreis“Juwelierin Lisa Homm und Michael Horaküber "Parksünderin" Irene
Das Juwelier-Paar zeigte sich äußerst großzügig und verzichtete sogar auf den Aufpreis: "Ist erledigt, dafür zahlt Irene die Strafe selbst, muss aber keinen Cent für die Uhr zahlen", so das Unternehmerpaar. Somit durfte eine sichtlich glückliche Irene den Juwelier mit einem neuen Zeitmesser verlassen.
