Indien
28-Jährige vergewaltigt – Ehemann (64) musste zusehen
Fernanda (28) und Vincente (64) reisen seit Jahren gemeinsam um die Welt. Nun wurde die Vloggerin in Indien von mehreren Männern vergewaltigt.
In Indien macht eine mutmaßliche Gruppenvergewaltigung einer spanisch-brasilianischen Touristin Schlagzeilen. Drei mögliche Täter wurden bislang festgenommen, berichtete die indische Nachrichtenagentur PTI am Montag unter Berufung auf die Polizei.
Weitere Festnahmen sollen folgen. Der Vorfall im Bundesstaat Jharkhand sei nach Behördenangaben am vergangenen Freitag passiert, als die 28-jährige Vloggerin und ihr 64-jähriger Ehemann die Nacht in einem Zelt verbrachten. Die Polizei habe das Paar anschließend in ein Spital gebracht, wo medizinische Tests eine Vergewaltigung bestätigten.
Vloggerin und Ehemann im Zelt angegriffen
Das Paar – Fernanda und Vincente – erzählte in einem inzwischen gelöschten Video auf Instagram, dass sie geschlagen wurden und die 28-Jährige von sieben Männern vergewaltigt worden sei. Die beiden sind seit mehreren Jahren mit ihren Motorrädern auf Weltreise, ihre Erlebnisse teilen sie mit ihren mehr als 240.000 Followern.
In sozialen Netzwerken wird seit Bekanntwerden der Tat kontrovers über das Reisen von Frauen in Indien diskutiert. Darauf hat das Ehepaar in einer Instagram Story reagiert. Sie sagen: "Denkt nicht, dass Indien so ist, weil das stimmt nicht. Indien ist ein großes Land mit vielen guten Menschen." Es sei ein Land, bei dem es sich lohne, es zu bereisen, auch wenn es – wie alle Länder – gute und schlechte Seiten habe. Zudem bedanken sie sich für die Unterstützung ihrer Fans.
86 Vergewaltigungen pro Tag
Nach offiziellen Zahlen werden in Indien – dem bevölkerungsreichsten Land der Welt mit 1,4 Milliarden Einwohnern – im Schnitt jeden Tag 86 Frauen und Mädchen vergewaltigt. Dazu kommen weitere Opfer, die nie zur Polizei gehen. Viele Inderinnen schweigen auch darüber. Das Problem liegt Frauenrechtsaktivisten zufolge in der patriarchalen Gesellschaft.
Sie werfen zudem der Polizei und dem Justizsystem vor, Opfer sexueller Gewalt zu wenig ernst zu nehmen. Viele Fälle bleiben jahrelang liegen, Verurteilungen sind selten.