25 Minuten Arbeit, Schlüsseldienst verrechnet 943 Euro

Bitter und vor allem teuer endete ein Abend für einen Nachschwärmer aus St. Pölten: Als der Niederösterreicher um 1.30 Uhr die Wohnungstüre öffnen wollte, bemerkte er, dass er den Schlüssel vergessen hatte. In seiner Not griff er zum Smartphone, googelte Aufsperrdienst und wählte die erste Nummer. Rund 1,5 Stunden später kam schließlich ein Ein-Mann-Team.

"Ärgere mich über mich selbst"

Der Arbeiter öffnete die Türe relativ rasch, nach nur 25 Minuten war bereits die spärlich ausgefüllte, dafür umso fettere Rechnung fertig: 943, 20 Euro – ein Minutenlohn von knapp 38 €. 500 € musste er per Bankomat, die restlichen 443,20 € bar bezahlen. "In erster Linie ärgere ich mich über mich selbst, dass ich die erste Nummer wählte", so der St. Pöltner zu "Heute". Als der Mann in der Wohnung war und der Arbeiter weg, schaute er sich in Ruhe die Rechnung an. Dabei bemerkte er, dass weder ein Firmenname noch eine Steuernummer oder Umsatzsteuer-Identifikationsnummer darauf zu finden war.

Der Mann klagte sein Leid auch in der St. Pöltner Facebook-Gruppe "Was ist los in St. Pölten?". Viele versuchten ihn aufzumuntern und gaben ihm diverse Tipps, wie er vielleicht sein Geld wieder bekommen könnte. "Heute" fragte bei der Schlosser-Innung nach. Laut Schlosser-Innung sei die Firma fragwürdig und verriet wie man vermeintliche Betrüger entlarvt (siehe Infobox). Der St. Pöltner ging indes zur Polizei, die die Anzeige aber nicht entgegennahm. "Der Dienst wurde wie bestellt verrichtet", hieß es laut Anzeiger. Somit sei offenbar der Tatbestand des Betruges nicht gegeben. Ob es Wucher war, sei wieder eine andere Frage.