Bald Entscheidung
20.000 € Verlust: Steht Neustifter Kirtag vor dem Aus?
2023 trugen die rund zehn Weinbau-Betriebe den Verlust in Höhe von 20.000 Euro. Die Zukunft des Straßenfestes ist ungewiss.
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wird jedes Jahr im August in Neustift am Walde (Döbling) zum Kirtag eingeladen. Seit 2020 zählen das Aufstellen des Hiatatbaums und der Umzug mit der Hauerkrone sogar zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe. Doch schon seit Jahren zittern die Winzer aufgrund von Finanzierungsproblemen um das beliebte Straßenfest.
Bisher wurde immer wieder ein Weg aus der Misere gefunden. Doch, wie der "Kurier" berichtet, wurden vergangenes Jahr 20.000 Euro Verlust gemacht – obwohl das Fest vier Tage, von Donnerstag bis Sonntag, angesetzt war: "Die neun bis zehn Betriebe haben alles selbst bezahlt, die Musik, das Rahmenprogramm usw.", erklärt Peter Wolff, Obmann des Weinbauvereins, im Gespräch mit "Heute".
Abschluss-Highlight am Neustifter Kirtag
„In 14 Tagen werden wir eine Entscheidung treffen. In jedem Fall fühlen wir uns Maria Theresia verpflichtet“
Die Winzer kämpfen nun um den Fortbestand des Kirtags – in welcher Form dieser heuer stattfinden wird, ist allerdings noch offen: "In 14 Tagen werden wir eine Entscheidung treffen. In jedem Fall fühlen wir uns Maria Theresia verpflichtet", so Wolff. Die Winzer wünschen sich, dass das Fest wie gewohnt über die Bühne geht, aber auch eine reduzierte Form nur in den einzelnen Betrieben wäre möglich.
Ideen, um das traditionelle Fest zu retten, gab es schon einige. So wurde vergangenes Jahr ein Flohmarkt veranstaltet und ein Eintritt überlegt. Spenden von Parteien – besonders die FPÖ vereinnahmte den Kirtag gerne für sich – sind laut Wolff nicht (mehr) erwünscht. Firmen zeigen sich wiederum beim Sponsoring sehr zurückhaltend. Die Weinbau-Betriebe erhoffen sich nun finanzielle Unterstützung seitens der (Stadt-)Politik.
Stadtregierung soll aushelfen
Dass diese fehlt, kritisiert auch der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp in einer Aussendung: "Der Neustifter Kirtag ist ein traditionelles Brauchtumsfest, das jährlich zigtausende Besucher anlockt. Während jede Multikulti- oder Transgenderveranstaltung mit absurd hohen Summen finanziert wird, lässt SPÖ-Bürgermeister Ludwig dieses klassische Wiener Fest finanziell ausbluten. Einmal mehr zeigt sich, dass Ludwig und seine SPÖ auf das Wiener Brauchtum pfeifen", so Nepp, der die Stadtregierung auffordert, die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen.