Welt
Caritas will Flüchtlinge von Inseln aufs Festland holen
Das Camp Moria auf der griechischen Insel Lesbos bietet Platz und Infrastruktur für 3.000 Personen. In Wirklichkeit müssen dort über 20.000 ausharren.
Die Caritas appelliert ein weiteres Mal an die griechische Regierung: Migranten aufs Festland zu holen sei prioritär, denn von den mehr als 120.000 Menschen in Griechenland müssen immer noch 32.000 auf den Inseln oft jahrelang auf ihre Asylbescheide warten. Dort ist der Platz schon seit langem mehr als eng, die Einrichtungen seien "unmenschlich und unwürdig", so die Leiterin der griechischen Caritas, Maria Alverti, zum italienischen Diözesenmagazin "L'azione".
Die Coronakrise hat den Rückstau der Bearbeitung von Asylanträgen weiter verzögert. Die Menschen in Moria dürfen das Camp nicht verlassen, nicht arbeiten und haben keinerlei Beschäftigung während dem oft jahrelangem Warten auf die Bearbeitung des Asylbescheids. Da die Einrichtung ursprünglich nur für 3.000 Personen gedacht war, lebt der Großteil der Bewohner in teilweise selbstgebauten Zelten, die zu jeder Jahreszeit Wind und Wetter ausgesetzt sind. Im Winter schneit es auf Lesbos, im Sommer kratzen die Temperaturen oft an den 40 Grad.
Angst, Frustration, Hunger und Krankheit
Die medizinische Versorgung und sanitären Einrichtungen sind mehr als mangelhaft. Durch das enge Zusammenleben und mangelnde Sauberkeit verbreiten sich immer wieder Krankheiten. Auch kommt es immer wieder zu Konflikten zweischen den Volksgruppen. Durch die trockene Hitze und improvisierten Kochstellen brechen kleinere Feuer aus, die durch die masssive Überbelegung von Einsatzkräften nur schwer zu erreichen sind. So starb erst im März ein sechs jähriges Mädchen durch solch ein Feuer.
In dieser Galerie kann man sich ein gutes Bild davon machen, unter welchen Umständen die Menschen leben müssen:
Ebenfalls im März kam es zu Auschreitungen, als die Bewohner gegen die unmenschlichen Bedingungen aufmerksam machen wollten: