Sport
2 Millionen auf Sparbuch einer 10-Jährigen
430 Seiten umfasst der "Garcia-Report" über die WM-Vergaben nach Russland und Katar. Jetzt werden die darin aufgedeckten Skandale erstmals publik.
Die Fifa beauftragte den US-Richter Michael J. Garcia, einen Bericht über die WM-Vergaben 2018 und 2022 nach Russland und Katar zu verfassen, was dieser zwischen 2012 und 2014 auch machte. Seit zwei Jahren und neun Monaten liegt der Report jedoch unter Verschluss, weil sich der Weltfußballverband bisher geweigert hatte, ihn zu veröffentlichen.
Bislang präsentierte die Fifa nur eine 42-seitige Zusammenfassung des 430 Seiten umfassenden Berichts. Die "Bild"-Zeitung ist nun aber im Besitz des gesamten Garcia-Reports und veröffentlicht erste Auszüge. Darin geht es um die WM-Vergabe nach Katar.
Es kommt Brisantes zutage: Zwei Millionen Dollar sollen auf dem Sparbuch der zehnjährigen Tochter eines Fifa-Funktionärs gelandet sein. Warum, weiß keiner. Zudem habe sich ein Mitglied des Exekutivkomitees bei Katar-Funktionären für die Überweisung von mehreren 100 000 Euro bedankt. Der Zweck des Geldes ist laut "Bild" unklar.
Eine Mitarbeiterin des ehemaligen Fifa-Chefs Sepp Blatter soll zudem in Katar für eine Auftragsvergabe an die Baufirma ihres Mannes geworben haben. Auch Luxusferien sollen verschenkt worden sein: Drei Exekutivmitglieder seien vor der Abstimmung in einem Privatflieger des Fußballverbandes von Katar zu einer Party nach Rio geflogen worden – Nobel-Hotel und Edel-Golfclub inklusive. (chk)
(AK)