Einsatz auf Mahü
"2 Liter Wodka getrunken"– Mann drohte mit Heckenschere
Im Rausch drehte ein Bulgare regelmäßig durch, auf der Mahü drohte er Passanten und Beamten mit einer Heckenschere – das brachte ihn nun vor Gericht.
Die Trinkgewohnheiten eines Bulgaren gingen weit über das berühmte "Gläschen in Ehren" hinaus. "Ich habe pro Tag bis zu zwei Liter Wodka oder Whisky getrunken", erzählte der 46-jährige Dienstag (22.10.) vor Gericht.
Der Schnaps ließ bei ihm regelmäßig die Sicherungen durchbrennen, das brachte ihn nun wegen gleich mehrerer Delikte auf die Anklagebank. "An die Taten kann ich mich nicht erinnern, es wird aber so passiert sein, wie die Zeugen sagen", erklärte er zu Beginn, bekannte sich schuldig. Der Alkohol habe den 46-Jährigen "in einen die Zurechnungsfähigkeit ausschließenden Rausch versetzt", heißt es in der Anklage.
Betrunkener wollte in Nationalbank
Der viele Fusel brachte dem Bulgaren gewaltigen Ärger ein. An völlig benebelten Aktionen gab es keinen Mangel: So soll der Arbeitslose im Vollrausch versucht haben, ein Eisentor der Nationalbank aufzudrücken. "Dahinter ist der Parkplatz, es gibt dort gar nichts zu holen", stellte der Richter nüchtern fest. Im Suff riss der Bulgare angeblich noch einen Blitzableiter von der Bank ab.
Kopfstoß in Trafik versucht
An einem anderen Tag im Frühjahr soll er versucht haben, einem Trafikanten einen Kopfstoß zu versetzen. Im Vollrausch traf er ihn freilich nicht. Der Mann wich aus, blieb unverletzt. Weitere Aussetzer folgten: So schlug er im Schnaps-Delirium eine Delle in ein vorbeirollendes Auto, beschädigte ein Moped und noch mehr.
Mit Gartenschere Lieferanten bedroht
Im Sommer klickten für den 46-Jährigen schließlich die Handschellen. Der Betrunkene soll mit einer Heckenschere auf der Mariahilfer Straße herumgelaufen sein, bedrohte angeblich einen Essenslieferanten mit dem Gartenwerkzeug und beschädigte sein Moped. Passanten fühlten sich bedroht, riefen die Polizei. Den Beamten soll er gefährlich mit der Gartenschere fuchtelnd entgegen gewankt sein – da wurde er festgenommen.
Hilfe im Häf’n
Nun saß er bis Prozessbeginn vier Monate in U-Haft. Im Häf’n bekam der Bulgare Hilfe, wurde mit Medikamenten und psychologischer Hilfe therapiert, um von seiner Alkoholsucht loszukommen. Die Abhängigkeit soll er nun im Griff haben. "Ich habe kein Verlangen mehr nach Alkohol", erklärte der Bulgare im Gerichtssaal reumütig. "Es tut mir leid, ich will wieder nach Bulgarien zurückgehen." Weil alle Fakten auf dem Tisch lagen, dauerte der Prozess nur eine knappe Stunde.
Bulgare ging nach Prozess heim
Das Urteil am Dienstag: 12 Monate Haft, davon neun Monate bedingt – die unbedingte Gefängnisstrafe hat der 46-Jährige bereits in U-Haft abgesessen. Er durfte heimgehen und gelobte Besserung, bereits rechtskräftig!
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein stark alkoholisierter Bulgare, der regelmäßig bis zu zwei Liter Wodka oder Whisky pro Tag konsumierte, wankte auf der Mariahilfer Straße bedrohlich mit einer Heckenschere auf Passanten und Polizisten zu und wurde dafür vor Gericht gestellt
- Nach vier Monaten Untersuchungshaft und einer Therapie wurde er zu zwölf Monaten Haft, davon neun Monate bedingt, verurteilt und er will nach Bulgarien zurückkehren