Ukraine-Krieg

2 Jahre Russen-Gefangenschaft: So sieht Roman heute aus

Roman Gorilyk war leitender Sicherheitsmann im AKW Tschernobyl. Beim russischen Überfall auf die Ukraine wurde er gefangengenommen.

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    Roman Gorilyk nach zwei Jahren russischer Kriegsgefangenschaft. Der Nationalgardist war vor dem Krieg für die Sicherheit des Kernkraftwerks Tschernobyl verantwortlich.
    Roman Gorilyk nach zwei Jahren russischer Kriegsgefangenschaft. Der Nationalgardist war vor dem Krieg für die Sicherheit des Kernkraftwerks Tschernobyl verantwortlich.
    Facebook/Hochuzhyt

    Seit einer Woche ist Roman Gorilyk wieder frei – und gezeichnet. Am 31. Mai wurde er bei  einem größeren Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine wieder in die Heimat überstellt. Darunter war auch Mariana Checheluck (24), die in Mariupol als Polizistin arbeitete und zwei Jahre gefangen gehalten und misshandelt wurde.

    Schreckliches hat auch Gorilyk mitgemacht. Fotos, die im Rahmen des ukrainischen Projekts "I want to live" ("Ich will leben") kurz nach dem Austausch aufgenommen wurden, zeigen den Mann in schlimmem Zustand. Derart ausgemergelt sei er, dass man unweigerlich an einen Gefangenen aus den deutschen KZ erinnert werde, schreiben die Programmverantwortlichen.

    Zunächst nach Belarus gebracht

    Laut "I Want to Live" war Gorilyk gleich zu Beginn des völkerrechtswidrigen russischen Angriffs auf die Ukraine in Gefangenschaft geraten, in Tschernobyl, nördlich von Kiew. Dort war er für den Schutz des Kernkraftwerks verantwortlich. Zusammen mit 168 weiteren Nationalgardisten wurde er im März 2022 festgenommen und zunächst ins nahe Belarus gebracht.

    Als das "Heute"-Partnerportal "20 Minuten" Tschernobyl vor zwei Jahren besuchte, bestätigten Mitarbeiter des AKW, dass mehrere Sicherheitsmänner gefangen genommen worden seien. Mitarbeiter des Kernkraftwerkes seien über Monate buchstäblich als Geiseln gehalten worden, um den Betrieb des AKW zu gewährleisten.

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      Kurz nach Beginn des Krieges am 24. Februar 2022 hatte die russische Armee die GAU-Ruine Tschernobyl im Norden der Ukraine erobert.
      Kurz nach Beginn des Krieges am 24. Februar 2022 hatte die russische Armee die GAU-Ruine Tschernobyl im Norden der Ukraine erobert.
      VOGL-PERSPEKTIVE.AT - Mike Vogl / picturedesk.com

      Häme russischer Militärblogger

      Die Fotos des abgemagerten Mannes sorgen für Entsetzen und Betroffenheit – aber nicht nur. Der russische Militärblogger Yuri Kotenok kommentierte hämisch, dass Gorilyk "aus Pfützen getrunken und Ratten gefressen" habe, bevor er schließlich "aus einem Abwasserkanal in Mariupol" gekrochen sei. "Die Quellen des Feindes besagen natürlich, dass der Junge in russischer Gefangenschaft einfach verhungert ist", so Kotenok.

      Davon kann keine Rede sein. Die Website Volonter-base.ru führt Roman Gorilyk schon lange als Kriegsgefangenen. Auch ukrainische Seiten, die Kriegsgefangene auflisten, hatten ihn erfasst.

      Folter, Vergewaltigung, Hunger

      "Wir werden ein Video mit Roman aufnehmen oder eine separate Veröffentlichung mit Informationen über die Umstände der Inhaftierung von Roman und anderen Kriegsgefangenen erstellen", teilten die Verantwortlichen des "I want to live"-Projekts ukrainischen Medien mit.

      In der russischen Kriegsgefangenschaft werden Internierte geschlagen, ausgehungert, vergewaltigt. Das berichteten auch mehrere ukrainische Soldaten unabhängig voneinander vergangenes Jahr im Gespräch mit "20 Minuten".

      Verstöße gegen Genfer Konvention

      Auch die Menschenrechts-Beobachtungsmission der Vereinten Nationen in der Ukraine (HRMMU) bestätigt dies. Von sechzig kurz zuvor freigelassenen Gefangenen hätten fast alle von Folter berichtet, mit Elektroschocks und Hinrichtungsandrohungen, lang anhaltenden Stresspositionen und Scheinhinrichtungen. Mehr als die Hälfte habe sexuelle Gewalt erlitten.

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        Die russische startet im Mai 2024 eine neue Offensive auf die ukrainische Großstadt Charkiw. Unzählige Bewohner der Grenzregion müssen flüchten.
        Die russische startet im Mai 2024 eine neue Offensive auf die ukrainische Großstadt Charkiw. Unzählige Bewohner der Grenzregion müssen flüchten.
        ROMAN PILIPEY / AFP / picturedesk.com

        Anders als die russischen Kriegsgefangenen in der Ukraine dürfen die ukrainischen Kriegsgefangenen nicht mit ihren Angehörigen kommunizieren. Auch das Rote Kreuz hat keinen Zugang.

        Die HRMMU registrierte zwischen Dezember 2023 und Februar 2024 zudem eine Häufung von Berichten, wonach ukrainische Kriegsgefangene getötet wurden. Mindestens 32 Gefangene sollen hingerichtet worden sein. All das verstößt massiv gegen die Genfer Konvention zur Behandlung von Kriegsgefangenen.

        Die Bilder des Tages

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          20 Minuten, red
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