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2:1! Lazaro schießt uns in Minute 93 zum Sieg
Last-Minute-Sieg für Österreich! Die ÖFB-Elf feierte in Nordirland einen späten 2:1-Erfolg. Valentino Lazaro traf in Minute 93.
Österreichs Fußball-Nationalteam schrieb zum Abschluss des Länderspieljahres Fußball-Geschichte – wenn auch nur ein kleines Kapitel. Im sechsten Duell gelang erstmals ein Auswärtssieg gegen Nordirland. Allerdings ein später. Valentino Lazaro erzielte in Belfast in Minute 93 das 2:1. Davor hatten Xaver Schlager (49.) und Corry Evans (57.) getroffen.
Österreich beendete die Nations League somit als Gruppenzweiter mit sieben Punkten und hat gute Chancen, im komplizierten Modus doch noch ins Play-off zu rutschen.
Das ÖFB-Team schließt das Jahr mit sieben Siegen, drei Niederlagen und einem Remis auf dem Konto ab.
Foda stellt Team um
Teamchef Franco Foda baute seine Mannschaft im Vergleich zur mageren Nullnummer gegen Bosnien kräftig um. Marko Arnautovic, den seit einigen Wochen Knieprobleme plagen, begann bei sieben Grad und kühler Brise auf der Bank. Michael Gregoritsch "beerbte" ihn im 4-2-3-1-System als Solospitze. David Alaba verließ die Viererkette und rückte ins linke Mittelfeld vor. Andreas Ulmer übernahm seinen Platz als Linksverteidiger. Ebenfalls neu in der Startelf: Xaver Schlager statt Florian Kainz als "Zehner" sowie Stefan Ilsanker, der Peter Zulj im Zentrum ablöste.
Ohne Arnautovic keine Gefahr
Die erste Chance im mit 17.895 Besuchern nahezu ausverkauften Windsor Park, einem wahren Schmuckkästchen, hatten die Hausherren. Heinz Lindner drehte einen abgefälschten Schuss von Corry Evans über die Latte (7.). Auf der Gegenseite jagte Alaba einen Freistoß über das Tor (13.). Es sollte für lange Zeit die letzte nennenswerte Aktion in einer – freundlich ausgedrückt – sehr gemächlich geführten Halbzeit sein. Erst in Minute 44 wurde es laut, als Niall McGinn knapp am Kreuzeck vorbeischoss.
Einmal mehr wurde das Hauptproblem der ÖFB-Elf offensichtlich: Es fehlt offensiv an Ideen, Abschlüssen und Überraschungen. Zu abhängig ist man von England-Legionär Arnautovic.
Rascher Ausgleich nach Schlager-Tor
Foda reagierte zur Pause, brachte Peter Zulj für Ilsanker, der mit dem Kreislauf Probleme hatte. Ein Wechsel, der sich prompt bezahlt machte. Der Sturm-Kicker spielte einen Pass von links in den Sechzehner, Alaba ließ für Schlager durch, der abzog und flach zum 1:0 ins Eck traf (49.). Der Dosenöffner? Leider nein. Die Nordiren hatten eine Antwort parat.
Erst warf sich Dragovic mutig in einen Schuss von Steven Davis (54.), drei Minuten später klingelte es jedoch hinter Lindner. Evans kam im Strafraum ungehindert zum Schuss. Martin Hinteregger fälschte unhaltbar zum 1:1 ab (57.).
"Edeljoker" Arnautovic sticht
Österreich wirkte in der Folge angeschlagen, das 1:2 lag in der Luft. Doch es fiel nicht. Selbst wurde man erst wieder in Minute 70 gefährlich – ein Versuch von Alaba ging am Pfosten vorbei.
Direkt im Anschluss kam "Edeljoker" Arnautovic für den blassen Gregoritsch ins Spiel. Mit seiner ersten Aktion bereitete er eine Topchance für Alaba vor. Der Schuss des Bayern-Kickers strich über die Latte. Auf der Gegenseite verzog George Saville (75.).
Als die meisten Zuschauer bereits auf den Schlusspfiff warteten, spielte Arnautovic einen feinen Pass auf Lazaro, der im Finish mit Alaba die Seiten wechselte. Der Berlin-Kicker blieb cool und traf zum geschichtsträchtigen 2:1 ins Kreuzeck. Ein perfekter Schlusspunkt aus ÖFB-Sicht.
Wie geht es nun weiter? Foda sieht seine Schützlinge erst wieder im März – zum Auftakt der EM-Qualifikation für 2020. Am 2. Dezember werden die Gruppen ausgelost.
Erich Elsigan, Belfast