Auch gegen die Demokratie
1.832 Hassverbrechen – Wien führt Gewalt-Statistik an
Bei "Hatecrimes" liegt Wien im Vergleich weit vor den anderen Bundesländern. Eine Karte zeigt, welche Bezirke am stärksten betroffen sind.
Die Gewalteskalationen in Wien nehmen weiter zu. Dazu gehören neben den regelmäßigen Prügel-Orgien zwischen Tschetschenen und Syrern auch Hassverbrechen - sie häufen sich in der Bundeshauptstadt. Die Bewohner sorgen sich immer mehr um ihre Sicherheit.
Jetzt eskaliert die Diskussion auch politisch. Die rot-pinke Stadtregierung würde nur "den Kopf in den Sand" stecken, wie die Wiener Landtagsabgeordnete Laura Sachslehner (ÖVP) angesichts einer aktuellen Auswertung des Innenministeriums (BMI) beklagt.
Denn eine aktuelle Statistik des BMI zeigt, wie schlimm die Lage in der Bundeshauptstadt wirklich ist. Im jüngsten "Hatecrime Bericht" wird dabei die Anzahl der Hassverbrechen aus dem Jahr 2023 aufgezeigt. Für Sachslehner sei diese "erschreckend hoch".
1.832 Hassverbrechen nur in Wien
Gerade Delikte aufgrund von Weltanschauung und Religion wurden besonders oft dokumentiert. Dazu zählen auch Angriffe, die in ihren Motiven gegen westliche Demokratien gerichtet sind. Insgesamt gab es 2023 in Wien satte 1.832 Hassverbrechen – der mit Abstand höchste Wert aller Bundesländer.
Am meisten sind es antisemitische Angriffe
Davon waren 29,3 Prozent der Straftaten gegen Vermögen und weitere 21,1 Prozent gegen Leib und Leben. Außerdem waren 593 Angriffe durch Weltanschauung motiviert, 301 richteten sich gegen westliche Demokratien, 220 Angriffe gegen Religionen – die meisten davon waren antisemitisch motiviert. Die Straftaten gegen Sakralstätten zeigen sich vor allem bei Kirchen, Friedhöfen, Denkmälern.
"Heute" sah sich den Bericht genauer an und hat eine Karte der Bezirke.
Dabei zeigt sich eines sehr deutlich: Je näher ans Stadtzentrum, desto höher ist die Anzahl der Hassverbrechen. So gab es im 1. Wiener-Gemeindebezirk - die Innere Stadt - pro 100.000 Einwohner bis zu 1.303 Straftaten. Die direkt anschließenden Bezirke wie Mariahilf, Neubau oder Alsergrund befinden sich in der zweiten Kategorie (bis zu 200).
In nur einem einzigen Bezirk gab es kaum Delikte dieser Art – Liesing. Hier liegen die Vorfälle pro 100.000 Einwohner bei unter 45. Simmering, Landstraße und auch Floridsdorf fallen in die dritte Kategorie. Sie weisen bis zu 125 Hassverbrechen auf. Brennpunkt Favoriten hingegen hat laut der Statistik "nur" bis zu 75 Straftaten mit Vorurteilsmotiven.
"Stadtregierung muss endlich Maßnahmen ergreifen"
"Gerade Wien sticht mit seiner überaus hohen Anzahl an Hassverbrechen im vergangenen Jahr hervor – und das bereits seit einigen Jahren in Folge", sagt Sachslehner. Die Zahlen würden dabei ganz deutlich offenbaren, dass "die Politik der Wiener Stadtregierung gescheitert ist".
"Anstatt weiter den Kopf in den Sand zu stecken, muss die Stadtregierung endlich Maßnahmen ergreifen, um in Zukunft wieder ein friedliches Zusammenleben in unserer Stadt garantieren zu können. Dazu gehört vor allem die massive Integrationskrise in unserer Stadt in Angriff zu nehmen", betont Sachslehner.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Gewalteskalationen in Wien nehmen zu, insbesondere durch eine Bandenfehde zwischen Tschetschenen und Syrern
- Ein Bericht des Innenministeriums zeigt eine hohe Anzahl von Hassverbrechen in Wien, darunter Angriffe auf Vermögen, Leib und Leben sowie religiös motivierte Angriffe, hauptsächlich antisemitisch
- Die Verteilung der Hassverbrechen in den Bezirken zeigt, dass sie im Zentrum der Stadt zunehmen, während Liesing die geringste Anzahl aufweist
- Die Politik der Wiener Stadtregierung wird kritisiert, Maßnahmen zur Bewältigung der Integrationskrise zu ergreifen