Arbeitslosigkeit nimmt zu
178.027 offene Stellen – diese Jobs will niemand haben
Laut dem Stellenmonitor befinden sich in Österreich im April 178.027 offene Stellen. WB-Generalsekretär Egger sieht ein "langfristiges Problem".
Der Wirtschaftsbund Stellenmonitor verzeichnete im April 178.027 offene Stellen. Das ist eine Reduktion zum Vormonat um 3,6 Prozent, oder um 6.784 Stellen. In spezifischen Bereichen gibt es aber dennoch einen erneuten Anstieg, zum Beispiel in der Branche Tourismus, Gastgewerbe und Freizeitwirtschaft (+ 3,3 Prozent).
Arbeitslosenquote steigt trotzdem
Trotzdem stieg die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr. Obwohl 178.027 Arbeitsplätze unbesetzt sind, gibt es noch immer 367.847 Arbeitslose in Österreich, das sind 6,8 Prozent der Bevölkerung. Der Anstieg zum Vorjahr beträgt dabei 0,6 Prozentpunkte. "Die aktuell höhere Arbeitslosigkeit ist vor allem ein Resultat des wirtschaftlich weiterhin herausfordernden Umfelds", hieß es von ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien.
WB-Generalsekretär Kurt Egger sieht die Entwicklungen wie folgt: "Auch wenn die Zahl der offenen Stellen unter dem Jahresdurchschnitt von 2023 und dem Rekordjahr 2022 liegt, sehen wir, dass wir mit einem langfristigen Problem konfrontiert sind und auf ein strukturelles Problem zusteuern." Demnach hätten die unbesetzten Stellen "jetzt schon einen deutlichen Wertschöpfungsentgang zur Folge".
In diesen Branchen will keiner Arbeiten
Führend dabei ist die Branche "Handel, Logistik und Verkehr", hier gibt es gleich 33.167 offene Stellen, gefolgt von "Büro, Marketing, Finanz, Recht, Sicherheit" (26.592 offene Stellen). Die Branche rund um den Handel konnte aber auch im Vergleich zum Vormonat den höchsten prozentualen Unterschied verzeichnen. Dabei wurden es um 8,23 Prozent weniger freie Stellen.
Auch Lehrstellen unbesetzt
Der Wirtschaftsbund erhebt neben den generellen offenen Stellen aber auch die offenen Lehrstellen in Österreich. Demnach gibt es dabei insgesamt 18.250 unbesetzte Plätze. Die meisten offenen Stellen kann dabei die Branche "Maschinenbau, Kfz, Metall" aufweisen (3.385).
Aufgrund der vielen fehlenden Besetzungen kommt es, wie bereits erwähnt, zu einem deutlichen Wertschöpfungsentgang. Deshalb fordert Egger jetzt: "Wir brauchen daher dringende Arbeitsmarktreformen, um nicht sehenden Auges in eine Krise zu steuern, die wir kaum noch bewältigen können."