Drei Menschen starben

1.762 Scooter-Unfälle – Jeder 10. Fahrer war im Rausch

E-Scooter sind eine unterschätzte Gefahr im Straßenverkehr. Allein 1.762 Unfälle mit Scootern gab es 2023 – viele beherrschen das Gefährt nicht.
Wien Heute
08.10.2024, 06:26

Unfälle mit E-Scootern gab es in Österreich im Vorjahr insgesamt Österreich 1.762. Davon allein 521 in Wien! Insgesamt wurden 1.607 E-Scooterfahrer verletzt und drei Menschen getötet. Auf Platz zwei aller Bundesländer liegt mit 263 Unfällen Niederösterreich und Oberösterreich auf Platz drei mit 248 Unfällen. Mit nur 16 Unfällen liegt das Burgenland auf dem sicheren letzten Platz. Was also läuft in Wien anders?

Hier werden E-Scooter als Ergänzung der Mikromobilität viel genutzt. Mit dem Scooter kommt man schnell und unkompliziert von A nach B. Zwar sind die unkompliziert, doch die Gefahren bei Elektrorollern werden viel zu oft unterschätzt. Lange war eine detaillierte Unfallanalyse nicht möglich, da E-Scooter in der Statistik gemeinsam mit Fahrrädern und E-Bikes geführt wurden. Nun liegen endlich differenzierte Zahlen vor – dank beharrlichem Drängen des ÖAMTC.

Fehlendes Können und geringes Risikobewusstsein

ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosè: "Die differenzierte Untersuchung von Unfällen mit E-Scootern zeigt vor allem zwei Problemfelder auf: Fehlenden Fahrfertigkeiten sowie zu niedriges Risikobewusstsein und, damit verbunden, das Fahren unter Alkohol-, Drogen- oder Medikamenteneinfluss".

ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosè
ÖAMTC

Sehr häufig kam es an Kreuzungen zu Crashs: 34 Prozent waren Allein- und 29 Prozent Kreuzungsunfälle. Als häufigsten Ursachen wurden Vorrangverletzungen (28 Prozent) sowie Unachtsamkeit/Ablenkung (23 Prozent) registriert. Der ÖAMTC weist darauf hin, dass im Vergleich zu anderen Mobilitätsformen der große Anteil an Unfällen auf die Missachtung von Ge- und Verboten (20 Prozent) sowie Alkohol-, Drogen- oder Medikamenteneinfluss (12 Prozent) zurückzuführen ist.

Üben bevor man den E-Scooter nutzt

„Wir raten außerdem, beim Fahren einen Helm zu tragen und keinesfalls zu mehrt einen Scooter zu benutzen“
David NosèÖAMTC-Verkehrstechniker

Der ÖAMTC empfiehlt, als Vorbeugung vor der ersten Fahrt im Straßenverkehr in einem geschützten Bereich zu üben. "Das gilt auch für Leih-Scooter, die man zunächst in verkehrsfreiem Umfeld testen sollte. Wir raten außerdem, beim Fahren einen Helm zu tragen und keinesfalls zu mehrt einen Scooter zu benutzen. Zudem gilt auch für Elektroroller-Fahrer:innen: Don’t drink and drive – niemals alkoholisiert oder unter Drogen- bzw. Medikamenteneinfluss fahren", so Nosè. Auch helle Kleidung und Reflektoren würden helfen – sowie das Einhalten von Verkehrsregeln und gesteigerte Aufmerksamkeit..

Bislang dürfen Personen, die einen E-Scooter verwenden, den Alkoholgrenzwert von 0,8 Promille nicht überschreiten – der Club fordert den Grenzwert auf 0,0 Promille zu senken.

{title && {title} } red, {title && {title} } 08.10.2024, 06:26
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