Nein zur Arbeitszeitverkürzung

175.522 unbesetzte Stellen – keiner will diese Jobs

Der Wirtschaftsbund Stellenmonitor verzeichnete im Juni einen leichten Rückgang. Dennoch braucht es laut dem Generalsekretär mehr Anreize.

Lukas Leitner
175.522 unbesetzte Stellen – keiner will diese Jobs
175.522 offene Stellen verzeichnete der Wirtschaftsbund im Juni 2024. (Symbolbild)
Franz Neumayr / picturedesk.com

Der Wirtschaftsbund Stellenmonitor verzeichnete für den Juni einen leichten Rückgang bei den offenen Stellen in ganz Österreich. Während es im Mai noch 178.072 unbesetzte Arbeitsplätze im Land gab, waren es im Juni 175.522 – also rund 2.500 weniger. Die Situation bleibt aber weiterhin angespannt.

Deshalb kritisierte Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger auch die Pläne des SPÖ-Chefs Andreas Babler zu einer 4-Tages-Woche: "Die Zahlen sprechen für sich, wenn ich schwarz auf weiß sehe, in welchen kritischen Bereichen akuter Personalmangel herrscht, dann ist es mehr als fahrlässig, der Bevölkerung ein Märchen von Arbeitszeitverkürzung zu erzählen".

Das sind die Spitzenreiter

Führend dabei ist erneut die Branche "Handel, Logistik, Verkehr" mit 27.344 unbesetzten Jobs – mit einem starken Rückgang, denn im Mai waren es noch 33.167. Auf dem zweiten Platz befindet sich "Elektrotechnik, Elektronik, Telekommunikation, IT" mit 25.206 offene Stellen. Gleich dahinter auf Platz drei liegt "Maschinenbau, Kfz, Metall" (19.769).

Das Schlusslicht bildet "Textil, Bekleidung, Mode, Leder" mit 228 fehlenden Arbeitskräften. Knapp darüber liegt "Schutz/Sicherheit/Überwachung" (412) und "Medien, Grafik, Design, Druck, Kunst, Kunsthandwerk" (958). Sie sind dabei die einzigen drei, welche unter der 1.000er-Marke liegen.

Zudem gibt es wie schon im Vormonat einen Anstieg der unbesetzten Arbeitsplätze in den Bereichen Tourismus, Pflege und Bildung. Der Stellenmonitor zeigt hier jeweils 18.703, 18.692 und 4.935 offene Stellen. Bei der Pflege und Bildung schossen die Zahlen im Vergleich zum Vormonat in die Höhe. Immerhin waren es im Mai "nur" 16.111 (Pflege) und 1.084 (Bildung) freie Posten.

Mehr Anreize schaffen

"Wir sehen, dass die Wirtschaft nicht nur in Österreich langsamer wächst als erwartet. Dies spiegelt sich auch am Arbeitsmarkt wider", fasst Egger die Statistik zusammen.

Weniger Abgaben, mehr Lohn

Konkrete Lösungen gegen den Mangel an Arbeitskräfte und den vielen unbesetzten Jobs sieht er dabei im "Österreich Plan" von Bundeskanzler Karl Nehammer. "Eine Lohnnebenkostensenkung auf Arbeitgeberseite sowie die verbesserte steuerliche Begünstigung von Überstunden, Anreize für Arbeiten im Alter und natürlich mehr Anreize für Vollzeit statt Teilzeit sind essenzielle Maßnahmen, damit sich Leistung wieder lohnt und Arbeiten attraktiver gestaltet wird", so der WB-Generalsekretär.

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