Prozess in Wien

16-Jähriger prügelte Schwester, weil sie in Schule geht

Ein Jugendlicher soll monatelang seine Familie in Wien tyrannisiert haben. Vor Gericht fasste er für seine Taten nun 18 Monate teilbedingte Haft aus. 

Wien Heute
16-Jähriger prügelte Schwester, weil sie in Schule geht
16-Jähriger auf der Anklagebank in Wien.
Denise Auer

Ein Jugendlicher sorgte schon seit längerer Zeit für Angst und Schrecken unter seinen Angehörigen. Besonders seine Schwester litt laut Anklage unter den Gewaltattacken des jungen Afghanen. So soll er die 15-Jährige misshandelt haben, weil sie gemeinsam mit Burschen in die Schule geht. Am 26. Mai prügelte er sie dann spitalsreif, weil sie ihm keinen Tee servieren wollte. 

Schwester sollte nicht in Schule gehen

Nach der blutigen Gewalttat rief die Familie die Polizei, der 16-Jährige wurde festgenommen. Fünf Monate saß er in U-Haft. Am Dienstag (24.10.) gab es ein bitteres Wiedersehen am Wiener Landesgericht. "Es war ihm nicht recht, dass seine Schwester in die Schule gegangen ist", erklärte der Staatsanwalt. Auch habe es den Angeklagten gestört, dass die 15-Jährige mit gleichaltrigen Burschen in der Klasse saß. Der Jugendliche war im Zuge einer Familienzusammenführung im Vorjahr nach Österreich gekommen.  

"Frauenbild von den Taliban"

Anscheinend gelang es ihm nicht, sich anzupassen. In der Wohnung spielte er den "Hausherrn", tyrannisierte Mutter, Schwester und zwei jüngere Brüder. Er dürfte ein Problem mit westlichen Moral- und Wertvorstellungen haben. "Sein Frauenbild entsprach mehr dem der Taliban", so der Staatsanwalt. Im Visier hatte der 16-Jährige vor allem seine jüngere Schwester, regelmäßig schlug er aber angeblich auch seine 11 und 13 Jahre alten Brüder. 

Vor Gericht zeigte sich der junge Afghane geständig. Er habe Drogen genommen und angeblich nicht klar denken können. Er soll selbst in Afghanistan von den Taliban schwer misshandelt worden sein. Darüber wollte er aber nicht sprechen. Urteil: 18 Monate teilbedingt, rechtskräftig!

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