Völlige Ignoranz
15 Stunden im Schnee überlebt – jetzt müssen sie zahlen
Starker Schneefall schloss drei Bergsteiger auf der Großglockner-Südwand ein. Sie wurden in letzter Sekunde gerettet und müssen nun saftig blechen.
Weitere Stunden hätten die drei tschechischen Bergsteiger nicht mehr überlebt, sagen Bergretter und Alpinpolizisten am Sonntag. Die drei Tschechen entschieden sich trotz Warnungen, bei Starkschneefall eine Klettertour auf der Großglockner-Südwand zu unternehmen. Nach mehreren Stunden verließen die Männer aber wegen des Schneefalls und Sturmböen die Kräfte, sie saßen in der Südwand fest und alarmierten am Samstag gegen 23 Uhr die Einsatzkräfte.
Die Retter entschieden noch in der Nacht, dass Lebensgefahr herrsche und rückten mit einem Großaufgebot aus. Von einem "extrem fordernden" Einsatz ist die Rede. Bei bis zu einem halben Meter Neuschnee schlugen sich 13 Bergretter und Alpinpolizisten zur Erzherzog-Johann-Hütte durch, wo sie dann Sonntagfrüh in die Wand aufstiegen, um die GPS-Koordinaten der Kletterer zu erreichen, die sich in ein Notbiwak flüchten konnten.
Gerettete müssen Einsatz selbst bezahlen
Vom Kleinglockner seilten sich die Retter schließlich mit einem 200 Meter langen Seil zum Standort ab. Zuvor war eine Rettung per Polizei-Hubschrauber Libelle gescheitert, da wegen des Sturms kein Anflug möglich war. Nach mehreren Versuchen wurde die Luftrettung abgebrochen.
Schließlich erreichten die Retter die unterkühlten, aber ansonsten unverletzten Tschechen und begleiteten sie über den Grat in Sicherheit. Kurios: Obwohl die Männer laut den Rettern dem Tod knapp entronnen waren und zuvor alle Warnungen ignoriert hatten, zeigten sie sich nicht einsichtig und verteidigten sogar ihren Ausflug. Schließlich reichte es den Rettern und der Behörde endgültig – die Männer müssen den Einsatz der Retter nun selbst bezahlen.