Paketzusteller am Limit
"14-Stunden-Arbeitstage" – Gewerkschaft schlägt Alarm
Die Vorweihnachtszeit bedeutet vor allem für Paketzusteller eine enorme Herausforderung. Die Gewerkschaft vida schlägt deshalb Alarm.
Immer mehr Menschen bestellen in der Vorweihnachtszeit die Geschenke für ihre Liebsten online. Paketzusteller haben im Dezember alle Hände voll zu tun. Die Gewerkschaft vida übt schon lange Kritik an den Arbeitsbedingungen in der Paketbranche. Nun macht sie erneut auf die prekären Verhältnisse aufmerksam.
"Illegale Praxis"
In der Weihnachtszeit seien bei selbstständigen Paketzustellern sechs Arbeitstage pro Woche mit jeweils 14 Stunden-Tagen "an der Tagesordnung", erklärte vida-Gewerkschafter Karl Delfs. In Wien müssten Zusteller pro Tag teils "250 Pakete aufwärts" ausfahren. Die "illegale Praxis", die Zusteller pro Paket zu bezahlen, müsse aufhören, fordert er.
Die Gewerkschaft vida setzt sich schon seit Jahren für eine Lenkerzeit-Aufzeichnung für Zusteller, eine Pakete-Versenderhaftung und schärfere Kontrollen der Finanzpolizei ein. Viele Logistik-Firmen würden auf Selbstständige mit Gewerbeschein via Subunternehmen setzen.
351,5 Millionen Pakete im heurigen Jahr verschickt
Wie viele selbstständige Paketzusteller es in Österreich gibt, lässt sich schwer abschätzen. Für private Paketzusteller gilt der Kleintransporteure-Kollektivvertrag und für die teilstaatliche Österreichische Post der Post-KV.
Und die Zahl der verschickten Pakete geht Jahr für Jahr deutlich nach oben. Für das Gesamtjahr 2023 erwartet die Regulierungsbehörde RTR rund 351,5 Millionen in Österreich zugestellte Pakete. Das ist im Vergleich zu 2022 ein Zuwachs von rund 8,4 Prozent.