130.084 Besucher wollten wieder "Kind sein"

Einmal wieder "Kind sein" und die "guten" alten Zeiten genießen! Das war bis 5. November bei der Ausstellung "Kind sein" auf der Schallaburg (Bezirk Melk) möglich - mehr dazu hier. 130.084 Besucher ließen sich die Reise in die Vergangenheit nicht entgehen und genossen es noch einmal die Welt aus Kinderaugen zu sehen.

Abschlussgespräch mit Experten

Anlässlich des Finales der diesjährigen Ausstellung fand ein Abschlussgespräch "Reden wir darüber" statt, bei dem gemeinsam mit Partnern und Expertinnen und Experten das Ausstellungsthema "Kind sein" reflektiert wurde. Dass die Bedeutung von "Kind sein" individuell sehr unterschiedlich sein kann, zeigen die verschiedenen Aspekte, die in der Ausstellung beleuchtet wurden, aber auch die persönlichen Empfindungen der Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmer. 

Kinderarmut in aller Munde

Ein besonderer Fokus in der Ausstellung wurde auf die Rechte von Kindern gelegt. Als "ein ganz ein prominentes Nicht-Gelingen" in diesem Bereich im Jahr der Ausstellung nannte Christoph Jünger, Geschäftsführer UNICEF Österreich, den Nationalen Aktionsplan zur Kinderarmut, den es immer noch nicht gibt: "Kinderarmut ist in Österreich in aller Munde. Es hat jedoch keine verstärkten Bemühungen gegeben, sich mit diesem Thema in der benötigten Tiefe im Sinne eines Nationalen Aktionsplans auseinanderzusetzen. Die Ausstellung 'KIND SEIN' ist ein ganz wichtiger Beitrag, um Kinderarmut in den Fokus zu rücken. Ziel muss es sein, dass alle unsere Kinder eine gute Chance bekommen – egal aus welchem Haushalt sie kommen und welches Bildungsniveau ihre Eltern haben."

Aus Gottfried Schweigers, Senior Scientist am Zentrum für Ethik und Armutsforschung der Universität Salzburg, Sicht müssten wir in Österreich aufgrund des erreichten Wohlstands- und technischen Niveaus keine Armut mehr haben.

Ziel der Ausstellung war es ein Bewusstsein für die Rechte der Kinder zu schaffen. "Die Ausstellung ist sehr assoziativ aufgebaut, sodass jeder mit seinen eigenen Erfahrungen und Erinnerungen durchgehen kann. Sie hat tendenziell eine positive Grundstimmung. Aber durch punktuelle Interventionen, etwa schockierende Statistiken zu Gewalterfahrungen von Kindern in der Familie, wird diese Stimmung gebrochen. Das regt zum Nachdenken an", so Dominik Heher, Kurator Ausstellung "KIND SEIN". 

"Mit unseren Ausstellungen vermitteln wir Botschaften", betonte Peter Fritz, , Operative Geschäftsführung Schallaburg. "Uns ist wichtig, den Dialog anzuregen, deshalb haben wir versucht Dialogsituationen zu schaffen – durch Führungen, durch das Gesprächslabor oder etwa durch den klassischen Perspektivenwechsel schon im ersten Raum. Das Format Ausstellung auf der Schallaburg ist eine sehr gute Möglichkeit, um viele Menschen zu erreichen."