Wien
Lebensgefahr für Kinder durch Corona-Nacherkrankung
Seit Beginn der Pandemie mussten 130 Kinder wegen Corona-Infektionen in den Wiener Spitälern behandelt werden. Es gab auch einen Todesfall.
Anfangs oft noch angezweifelt, weiß man nach einem Jahr Corona mittlerweile sicher, dass sich auch Kinder mit Sars-CoV2 anstecken können. Bei den meisten Unter-18-Jährigen verläuft die Infektion symptomlos oder sehr milde, doch manchmal kommt es zu schlimmen Auswirkungen, die einen Krankenhausaufenthalt notwendig machen.
Seit dem vergangenen Frühling hat es etwa 130 solcher Fälle in Wien gegeben. Das gab der Gesundheitsverbund am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur APA bekannt. In der Regel seien die Verläufe mild gewesen, Corona sei meist als "Nebendiagnose" festgestellt worden.
Junger Todesfall
Oft genug war aber das Virus der direkte Auslöser für die Einlieferung ins Spital. "Das ist etwa dann der Fall, wenn die Kleinen fiebern und das abgeklärt werden muss", so eine Sprecherin. In einigen wenigen Fällen hätten sich schwere Krankheitsverläufe entwickelt.
"Bei drei Kindern war eine Sauerstoffbehandlung über eine Brille notwendig. Die hatten allerdings eine Grunderkrankung", so der Gesundheitsverbund weiter. In Wien sei bisher eine Person unter 18 Jahren an oder aufgrund von Covid-19 verstorben. Diese hätte aber ebenfalls an schweren Vorerkrankungen gelitten.
Lebensbedrohliche Nacherkrankung
Doch selbst nach der direkten Behandlung können bei Kindern und Jugendlichen gefährliche Nacherkrankungen auftreten. Das neuartige MIS-C (Multisystem Inflammatory Syndrome) beschreibt eine überschießende Reaktion des Immunsystems, die 2 bis 4 Wochen nach einer Corona-Infektion bei jungen Menschen auftreten kann. Bleibt die Erkrankung unerkannt, droht Organversagen.
MIS-C trete zwar nur sehr selten auf, mache aber eine intensivmedizinische Behandlung der Kinder notwendig. Betroffene werden in die darauf spezialisierte Klinik Donaustadt verlegt. Seit Beginn der Pandemie hätten 15 Kinder deswegen dort behandelt werden müssen.