"Finale" verloren
1:3-Pleite! Salzburg in der 92. Minute ausgeschieden
Ein ganz bitterer Abend für Red Bull Salzburg. Die Bullen kassierten eine 1:3-Heimpleite gegen Benfica Lissabon und verpassen die Europa League.
Ein Goldtreffer von Luka Sucic (57.) brachte die Mozartstädter, die im ersten Durchgang hochkarätige Chancen liegen ließen, gegen Benfica auf 1:2 heran. Zuvor ließen Angel di Maria (32.) und Rafa Silva (45+1.) die Portugiesen jubeln. Eine Niederlage mit einem Gegentor hätte zum Aufstieg gereicht. Doch in der 92. Minute rollte "Joker" Arthur Cabral den Ball mit der Ferse zum 3:1 für Benfica in die Maschen, brachte die Portugiesen damit in die Europa League, wo nun ein Play-off auf dem Programm steht.
Damit verpassen die Mozartstädter als Letzter der Champions-League-Gruppe D erstmals im fünften "Königsklassen"-Antreten das internationale Überwintern, Benfica springt auf den letzten Abdrücker noch auf Rang drei vor, hat bei der gleichen Tordifferenz wie die Bullen (-4) die mehr erzielten Tore – 7:11 gegen 4:8.
Benfica bärenstark
Im "Finalspiel" gegen den portugiesischen Topklub musste Salzburg-Coach Gerhard Struber auf seinen Kapitän Andreas Ulmer, der über Gliederschmerzen klagte, verzichten, Ersatz-Spielführer Amar Dedic rückte auf die linke Abwehrseite, ÖFB-Teamspieler Samson Baidoo half auf die rechte Seite aus. Stammtorhüter Alexander Schlager, in dessen Umfeld es viele Krankheitsfälle gibt, wurde von der Mannschaft isoliert. Der ÖFB-Teamkeeper konnte starten.
Die von Ex-Salzburg-Coach Roger Schmidt betreuten Portugiesen nahmen schnell das Spielgeschehen in die Hand, drückten auf den erforderlichen klaren Sieg, der den Umstieg in die Europa League bedeuten würde. Rafa Silva vergab in der 15. Minute die Benfica-Führung, knallte den Ball drüber. Ein Weckruf für die Salzburger, die die Nervosität der ersten Minuten ablegten und selbst aktiver wurden. Doch mit dem Abschluss von Dorgeles Nene (22.) hatte Benfica-Keeper Anatolij Trubin keine Mühe, Dedics Schuss wurde von Tomas Araujo abgelenkt (25.). Genau als die Mozartstädter besser ins Spiel fanden, schlugen die Gäste zu. Ein Eckball von Di Maria segelte über Nicolas Otamendi hinweg direkt ins Tor, Keeper Schlager blieb aus kürzester Distanz keine Abwehrchance (32.) – 0:1. Schon eine Minute zuvor verpasste Casper Tengstedt nur um Haaresbreite eine Flanke des argentinischen Star-Kickers (31.).
Salzburg-Tor zu wenig
Salzburg vergab derweil hochkarätige Chancen. Petar Ratkov schoss Trubin an (40.), Nene direkt in die Arme des Benfica-Schlussmannes (44.). Die Portugiesen waren auf der Gegenseite eiskalt und legten durch Rafa Silva noch vor dem Seitenwechsel das 2:0 nach, weil Abwehrchef Strahinja Pavlovic den Ball verlor, der Benfica-Stürmer rollte ins lange Eck ein (45+1.).
Benfica machte nach dem Seitenwechsel dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten: Die Gäste dominierten das Spiel. Baidoo stellte seinen Körper in der 48. Minute noch entscheidend beim Abschluss von "Joker" Petar Musa hinein, Schlager fing, vier Minuten später blockte Österreichs Teamtormann einen Volley von Rafa Silva aus fünf Metern mit dem Knie (52.).
K. o. in der 92. Minute
Fünf Minuten später meldete sich Österreichs Serienmeister aber dann zurück, gelang Sucic der erlösende Anschlusstreffer aus dem Nichts. Von Oscar Gloukh bedient wurde der Schuss des Kroaten noch entscheidend abgefälscht, kullerte ins rechte Eck – 1:2 (57.). Damit waren die Mozartstädter wieder weiter, wachten auch die Fans in der Salzburger Bullen-Arena wieder auf. Der eingetauschte Fernando, der wieder an Trubin scheiterte (65.), verpasste es, nachzulegen. Auf der Gegenseite traf Di Maria für die wieder offensiver agierenden Portugiesen nur Aluminium (69.), in der 77. Minute donnerte Rafa Silva den Ball neuerlich aus fünf Metern auf Schlager, Musa verschoss in der 81. Minute nur knapp und Joao Neves zimmerte den Ball in der 84. Minute übers Kreuzeck – Benfica vergab Chancen im Minutentakt.
Der vermeintliche 2:2-Ausgleich für die Salzburger durch Sekou Koita (75.) zählte nach einer Abseitsstellung nicht. Fernando konnte einen Gegenzug der Bullen nicht abschließen (89.).
Salzburg verteidigte 92 Minuten aufopferungsvoll, bis "Joker" Arthur Cabral erst 94 Sekunden nach seiner Einwechslung den Ball mit der Ferse ins Tor rollte – 3:1. Gleichbedeutend mit dem Aus für Salzburg.