Indien
121 Tote nach Massenpanik – Polizei fahndet nach Guru
Mindestens 121 Menschen werden im Gedränge während einer religiösen Veranstaltung getötet. Die Polizei fahndet nach einem Hindu-Guru.
Nach einer Massenpanik während einer religiösen Versammlung im Norden Indiens ist die Zahl der Todesopfer am Mittwoch auf mindestens 121 gestiegen. Fünf weitere Menschen seien am Morgen ihren Verletzungen erlegen, sagte Behördensprecher Manish Chaudhry. 28 Menschen würden noch in den Krankenhäusern behandelt.
Als mögliche Ursache für das Unglück nannten die Behörden eine Überfüllung des Geländes und fehlende Notausgänge. Zu der Massenpanik kam es am Dienstagnachmittag in einem Dorf im Bezirk Hathras im Unionsstaat Uttar Pradesh, als eine große Menschenmenge aus einem behelfsmäßigen Zelt drängte. Es war nicht klar, was die Panik auslöste.
Polizei fahndet nach Hindu-Guru Bhole Baba
Die Behörden untersuchten den Vorfall und fahndeten nach einem Hindu-Guru, der in der Region als Bhole Baba bekannt ist, sowie nach anderen Organisatoren der Veranstaltung.
Der Verwaltungschef von Utter Pradesh, Yogi Adityanath, sagte, eine Menschenmenge sei auf den Guru zugestürmt, um ihn zu berühren, als er von der Bühne herunterkam. Freiwillige hätten versucht einzugreifen, und ein Chaos sei entstanden.
Veranstaltung verstoß gegen Sicherheitsstandards
Einem ersten Bericht der Polizei zufolge drängten zu diesem Zeitpunkt Tausende Menschen zum Ausgang, wo viele auf dem schlammigen Boden ausrutschten, stürzten und von der Menschenmenge erdrückt wurden. Ein Zeuge berichtete, dass weitere Menschen in einen nahe gelegenen Entwässerungsgraben gefallen seien. Die meisten der Toten waren Frauen.
Experten erklärten, die Veranstaltung habe gegen Sicherheitsstandards verstoßen. "Normalerweise sollte es acht bis zehn gut markierte Ausgänge geben, die in offene Bereiche führen", sagte Sanjay Srivastava, ein Experte für Katastrophenmanagement. Nach Angaben von Behördenvertretern gab es aber zu wenige Ausgänge aus dem Zelt.
Auf den Punkt gebracht
- In Nordindien ist es bei einer religiösen Versammlung zu einer Massenpanik gekommen
- Mindestens 121 Menschen sind dabei ums Leben gekommen
- Experten kritisieren die Sicherheitsvorkehrungen bei der Veranstaltung, insbesondere die unzureichende Anzahl an Notausgängen