Kampf gegen Arbeitslosigkeit
1.200 offene Stellen – Stadt Wien hilft bei Jobsuche
Die Job-Messe im Rathaus soll Langzeitarbeitslosen dabei helfen, rasch einen Job zu finden oder den Umstieg in einen neuen Job zu erleichtern.
Bei der "Wiener Joboffensive" können sich auch heuer wieder rund 3.000 angemeldete Besucher über die 1.200 offenen Stellen bei 24 renommierten Unternehmen informieren. Auch werden in diesem Rahmen rund 1.600 Ausbildungsplätze mit Job-Garantie angeboten. AMS Wien und waff (Wiener Arbeitnehmer Förderungsfonds) beraten am Mittwoch (24.4.) Interessenten, die großteils ein Jahr oder länger auf Arbeitssuche sind, vor Ort.
Interessierte können sich über Berufe in den Bereichen Verwaltung, Gastronomie, Gesundheit und Soziales, Handwerk und Technik, IT, Lager, Transport und Reinigung informieren. Vertreten sind dabei Unternehmen wie Ankerbrot, ÖBB, Post, Spar, IBM und unterschiedliche Abteilungen der Stadt Wien, sowie der Wiener Gesundheitsverbund, die Wiener Stadtwerke und Wiener Wohnen.
Bau und Handel haben es schwer
Bei einem Wirtschaftswachstum von aktuell rund 0,3 Prozent sei "derzeit alles nicht so einfach", so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ). Manche Branchen, wie Bau oder Handel, hätten es aktuell besonders schwer. Umso erfreulicher sei es, dass es am Arbeitsmarkt eine positive Entwicklung im Bereich der Beschäftigungszahlen gebe.
154.000 Wiener auf Jobsuche
Parallel dazu sei aber auch die Arbeitslosigkeit zum Vorjahr um rund 9,6 Prozent angestiegen, so sind aktuell 154.000 Wiener arbeitssuchend oder in einer Schulung. "Aus diesem Grund bietet die Stadt Wien gemeinsam mit dem AMS und waff mit der Joboffensive eine Plattform, um Arbeitssuchenden den Weg zurück in den Arbeitsmarkt zu erleichtern", erklärt Hanke.
Rasche Hilfe für arbeitslose Wiener
Mit den Programmen "Jobs PLUS Ausbildung" und der "Joboffensive 50plus" bietet die Stadt Wien gemeinsam mit dem AMS Wien attraktive Unterstützung auf dem Arbeitsmarkt. "Die Stadt Wien investiert massiv in die Aus- und Weiterbildung der Wiener und adressiert damit auch Umsteiger, aber auch Unternehmen, die gezielt Fachkräfte suchen. Gleichzeitig wird die Diskriminierung von älteren langzeitarbeitslosen Wienern bekämpft", so Hanke.
"Derzeit gibt es rund 40.000 Langzeitarbeitslose. Viele ältere Menschen werden dabei am Arbeitsmarkt oft vergessen, wir müssen hier aktiv entgegenwirken", sagt Winfried Göschl, Geschäftsführer AMS Wien. Die Bilanz der Wiedereingliederung sei aber erfreulich, die stetige Investition sei bisher erfolgreich.
Roter Teppich für Arbeitssuchende
Mit der Jobmesse möchte man für Arbeitssuchende und Umsteiger "den roten Teppich ausrollen und Mut machen, sich zu verändern", so Alexander Juen, stellvertretender Geschäftsführer waff. In das Programm "Job PLUS Ausbildung" wurden bereits rund 21 Millionen Euro investiert, um eine kostenlose Ausbildung und 2.600 Ausbildungsplätze beim waff zu ermöglichen.
"Es ist Zeit für etwas Neues"
Bereits am Vormittag war der Andrang bei der Jobmesse groß und die interessierten Besucher waren von dem Angebot begeistert. So auch die Wienerin Elisabeth (44), die durch mehrere Operationen aus dem Arbeitsmarkt ausgeschieden ist und ihrem alten Beruf als Kellnerin nun nicht mehr nachgehen kann.
"Möchte unbedingt wieder Arbeit finden"
"Ich bin seit einem Jahr arbeitslos und möchte unbedingt wieder Arbeit finden. Heute habe ich mir Inspiration geholt, da ich mir gut vorstellen könnte als Heimhilfe oder auch Kindergartenpädagogin zu arbeiten", erzählt sie freudestrahlend. Bei der Jobmesse konnte sie direkt ihre Fragen stellen und sich auch über den Bewerbungsprozess erkundigen. "Es ist Zeit für etwas Neues in meinem Leben und ich bin über dieses Angebot hier im Rathaus sehr dankbar".
"Will Job bei der Stadt Wien"
Auch Cornelia (25) hat sich auf der Jobmesse inspirieren lassen, denn sie strebt einen Jobwechsel an. Sie habe die Matura und interessiere sich besonders für eine Stelle bei der Stadt Wien. "Ich bin sehr zukunftsorientiert und suche nach einem guten, sicheren Job. Mit guter Versicherung und idealerweise gehe ich mit diesem Unternehmen dann auch in Pension", so die Wienerin. Bisher war sie bei Adobe im technischen Support tätig, jetzt würde sie gerne zu einem Unternehmen der Stadt Wien wechseln. "Ich habe auch schon einen Job als Assistentin der Direktion beim Wiener Gesundheitsverbund im Auge. Ich werde mich noch heute bewerben", freut sie sich.
"In grüne Energie wechseln"
Und auch Nikolay (50) will die Joboffensive nutzen, denn er ist seit mittlerweile drei Jahren arbeitssuchend. Aber nicht nur ein neuer Job ist für ihn wichtig, sondern auch der Wechsel in eine neue Branche. "Ich war im Transport tätig und möchte jetzt gerne in den Bereich Grüne Energie wechseln. Ich bin also von einer Umschulung nicht abgeneigt".
Positive Zukunftsaussichten
Bisher sei die Joboffensive sehr erfolgreich gewesen und im Bereich der Langzeitarbeitslosen über 50 habe man besonders viele Wiener vermitteln können, so Hanke. Die Zahlen sinken stetig und auch die "Eingewöhnungsphase" wäre dabei sehr hilfreich. Denn für die ersten vier Monate der Beschäftigung werden für den Arbeitgeber 97,5 Prozent der Lohn- und Nebenkosten übernommen. Auch für die Folgemonate gibt es eine Entlastung, um Arbeitnehmer über 50 wieder ein den Arbeitsmarkt integrieren zu können.