Politiker fordert Abschiebung
120 Syrer, Afghanen – Ex-Hotel als "Problem-Heim"
Ein Asylheim in Steyregg bei Linz sorgt für Schlagzeilen. Seit Wochen gibt es dort ständig Einsätze, zuletzt wurden sogar Helfer bedrängt.
Gleich mehrmals müssen die Einsatzkräfte der Feuerwehr Steyregg (Bez. Urfahr-Umgebung) dieser Tage ausrücken. Wie zuletzt bekannt wurde, ging am Donnerstag gegen 12.18 Uhr erneut ein Anruf von der Asylunterkunft bei den Feuerlöschern ein.
Wieder fuhren die Helfer, begleitet von der Polizei, zum ehemaligen Hotel. "An der Einsatzadresse stellte sich schnell heraus, dass abermals ein Druckknopfmelder mutwillig betätigt worden war", so die Feuerwehr in ihrem Bericht. Es war der 15. Einsatz dieser Art in wenigen Wochen.
Einmal mehr steht das als Asylunterkunft dienende Hotel im Fokus der Aufmerksamkeit. Immer wieder werden Feuerwehr und Polizei zu Einsätzen gerufen. Ein Vorfall sorgte am erneut für Schlagzeilen: Einige Asylwerber sollen vor dem Hotel auf fünf Feuerwehr-Frauen losgegangen sein und sie bedrängt haben. "Sie sind auf Körperkontakt gegangen, wurden dabei aber nicht handgreiflich", erklärte Kommandant Rudolf Breuer gegenüber "Heute". "Wir mussten die Frauen schützen."
120 Asylwerber in Unterkunft
Seit 2015 wird das Gebäude mit einer kurzen Unterbrechung als Bleibe für Asylwerber verwendet. Insgesamt 120 Flüchtlinge aus Afghanistan und Syrien sind laut der zuständigen Einrichtung BBU (Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen) derzeit im Hotel untergebracht. 20 Betreuer kümmern sich abwechselnd um sie.
Wie "Heute" aus Behördenkreisen erfahren hat, sollen die betroffenen Jugendlichen vom Vorfall Mittwochabend bereits angezeigt und in andere Einrichtungen in Salzburg, Kärnten und Steiermark verteilt worden sein. Wie viele Personen insgesamt eine Anzeige bekamen, gaben die Einrichtungen bisher nicht bekannt.
Weiters hat "Heute" erfahren, dass der angekündigte Krisengipfel am 11. Jänner in Steyregg stattfinden soll. Bürgermeister Gerhard Hintringer (SPÖ) wird sich mit Vertretern der Feuerwehr und Polizei und anderen Teilnehmern über die Lage austauschen.
Feuerwehreinsatz bei Asylheim
So reagiert Politik
Die Politik reagierte bereits auf die jüngsten Vorfälle. Diese seien "völlig inakzeptabel", betonen Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (beide ÖVP). "Werden Brandmeldeanlagen als reine Beschäftigung für unsere Feuerwehren verwendet, wird hier ganz klar eine rote Linie überschritten", so die Politiker.
Hattmannsdorfer fordert harte Konsequenzen: "Wer bei uns Schutz und Hilfe sucht und dann unsere Einsatzkräfte bedrängt, behindert und mutwillig Einsätze auslöst, hat bei uns keinen Platz und muss mit Konsequenzen rechnen – und zwar einen sofortigen Abbruch des Asylverfahrens und eine umgehende Abschiebung." Die BBU habe als Quartier-Betreiber sicherzustellen, dass in ihren Quartieren Ordnung herrscht und muss ein Maßnahmenpaket vorlegen, wie solche Vorfälle künftig verhindert werden können.