Männer für Mord verurteilt

120 Mio. Entschädigung – Sie saßen unschuldig in Haft

John und Anthony waren 16 Jahre lang unschuldig für einen Mord in Haft. Nun erhält jeder 60 Millionen Dollar als Entschädigung.
20 Minuten
11.03.2025, 15:14

John Fulton und Anthony Mitchell aus Chicago wurden auf einen Schlag Multimillionäre. Den beiden wurde per Jury-Urteil die höchste Schadenersatzsumme der US-Geschichte zugesprochen, nachdem sie 16 Jahre lang für einen Mord unschuldig im Gefängnis saßen.

Was zur Tat bekannt ist

Fulton und Mitchell waren damals 17 und 18 Jahre alt, als sie 2003 wegen des Mordes an Christopher Collazo ins Gefängnis kamen. Die verbrannte Leiche des Mannes wurde am 10. März 2003 gegen drei Uhr morgens entdeckt, nachdem den Behörden ein Feuer in einer Gasse gemeldet worden war. Die Hand- und Fußgelenke des Opfers waren mit Klebeband gefesselt und der Mund wurde ihm ebenfalls mit Klebeband zugeklebt.

John Fulton und Anthony Mitchell wurden zu 31 Jahren Gefängnis verurteilt und das obwohl es für ihre Schuld weder handfeste Beweise noch Augenzeugen gab. Der Anrufer, der den Notruf damals absetzte, erwähnte lediglich, er habe zwei Männer wegrennen sehen. Näher beschreiben konnte er sie nicht.

Rache für Raub?

Einen Monat vor der Tat hatte Fulton versucht eine Waffe vom Opfer zu kaufen, wurde jedoch beim letzten Treffen von ihm und weiteren Mitgliedern der Gang Maniac Latin Disciples mit vorgehaltener Waffe ausgeraubt.

Beide wegen Mordes Verurteilten reichten 2020 Klage gegen die Stadt und das County ein. Sie warfen den Behörden darin vor, Fulton sei nach einem tagelangen Verhör zu einem falschen Geständnis gedrängt worden, in welchem er sich selbst, Mitchell und eine dritte Person belastete. Die Anklage gegen die dritte Person wurde fallen gelassen, ein Richter hatte entschieden, das Geständnis sei unter Zwang zustande gekommen. Die Verurteilung von Fulton und Mitchell wurde erst im Jahr 2019, nach 16 Jahren Haft, aufgehoben.

Stadt will Urteil anfechten

Am Montag hat eine Jury den beiden zu Unrecht verurteilten Männern eine Entschädigung in der Höhe von je 60 Millionen Dollar (55 Mio. Euro) zugesprochen. Die Stadt hat angekündigt, dieses Urteil anzufechten. Die Behörde ist immer noch von der Schuld der beiden Männer überzeugt.

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