Verfolgungsjagd in Wien

120 km/h am Gürtel – Jaguar schoss Familie im Auto ab

Der Lenker (34) eines schwarzen Jaguars wollte vor der Polizei flüchten, baute dabei mehrere Unfälle. Nun sprachen die Opfer vor Gericht!

Thomas Peterthalner
120 km/h am Gürtel – Jaguar schoss Familie im Auto ab
Der Angeklagte krachte mit einem Jaguar in ein Familienauto (Fotomontage).
Denise Auer

Wiedersehen mit einem Bleifuß (35) vor dem Richter. Der Serbe soll sich im Vorjahr eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei am Wiener Gürtel geliefert haben. Dabei baute er mehrere Unfälle, Führerschein hatte er keinen – sogar Mordversuch lautet nun der Vorwurf.

"Er hatte 100 bis 120 km/h drauf"

Der Serbe, verteidigt von Top-Anwalt Rudi Mayer, wechselte am Landstraßer Gürtel plötzlich auf die Gegenfahrbahn. Er krachte frontal in das Auto einer entgegenkommenden Familie. "Ich war mit meiner Frau, meinem Sohn und dessen Frau am Weg zum Christkindlmarkt", sagte der Familienvater (62) Montag im Zeugenstand aus. "Plötzlich sah ich Lichter, dann gingen schon die Airbags auf." Der Serbe sei viel zu schnell gewesen, habe mindestens 100 bis 120 km/h drauf gehabt. Ein Glück, dass niemand ums Leben kam.

Monatelang Schmerzen

"Ich konnte nicht mehr reagieren, alles ging so schnell", so der Rumäne. Er habe Verletzungen an Rippen und am Handgelenk erlitten. Monatelang litt er unter Schmerzen. "Ich habe mich gefreut, als ich mich wieder alleine waschen konnte." Auch seine Frau schilderte im Zeugenstand die lebensgefährlichen Sekunden. Der Angeklagte hörte den Ausführungen regungslos zu.

Lenker raste auf Polizisten zu

Bei der Amokfahrt im Dezember 2023 verursachte der Angeklagte gleich mehrere Unfälle. Bei der Kreuzung Eichenstraße und Gaudenzdorfer Gürtel raste er auf Polizisten zu, die sich nur noch mit einem Sprung zur Seite retten konnten. Ein Radfahrer hatte beim Matzleinsdorfer Platz weniger Glück – er wurde von dem Jaguar erfasst und schwer verletzt. Der Serbe war mit falschen Kennzeichen und ohne Führerschein unterwegs, ein Urteil soll erst am nächsten Verhandlungstag am 29. Oktober fallen. Es gilt die Unschuldsvermutung!

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 34-jähriger Serbe lieferte sich im Vorjahr eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei am Wiener Gürtel, bei der er mehrere Unfälle verursachte und ohne Führerschein unterwegs war
    • Bei der Flucht krachte er mit 100 bis 120 km/h in das Auto einer Familie und verletzte einen Radfahrer schwer; ein Urteil steht noch aus, und es gilt die Unschuldsvermutung
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